P. G. Wodehouse
Ohne mich, Jeeves!
Humor. Edition Epoca, 301 Seiten. 19.95 EUR . ISBN: 3-905513-29-3
Eine Fusion mit Hindernissen
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Nach zwei furiosen Beispielen für das humoristische Können des P. G. Wodehouse (1882 - 1975), „Onkel Dynamit“ und „Jetzt oder nie“, führt der kleine aber feine Schweizer Verlag Edition Epoca mit „Ohne mich, Jeeves!“ den Leser in die Welt des jungen Müßiggängers Bertie Wooster und seines stets hilfreichen Butlers Jeeves ein.
Berties nicht gerade sympathischer angeheirateter Onkel Lord Worplesdon plant die Fusion seiner Schifffahrtsgesellschaft mit der Firma eines amerikanischen Fabrikanten. Um nachteilige Auswirkungen der Verhandlungen auf den Aktienkurs zu verhindern, möchte Onkel Percy den Amerikaner möglichst unter Ausschluss der Öffentlichkeit treffen. Zu diesem Zweck heuert er Bertie und Jeeves an, um ihm im hinterwäldlerischen Steeple Bumpleigh zur Seite zu stehen. Dabei plagen Bertie ganz andere Sorgen. So ist ihm in einer Buchhandlung zufällig seine Ex-Verlobte Florence, Percys intellektuelle Tochter und hoffnungsvolle Jungautorin, über den Weg gelaufen, die, da er zufälligerweise gerade ihr neuestes Buch in Händen hielt, in neuer Liebe zu ihm entbrennt.
Und dann ist da noch Freund Boko, ebenfalls im Literaturgeschäft tätig, in praktischen Dingen aber absolut lebensuntüchtig, und seine Liaison mit Nelly, dem Mündel Onkel Percys. Sie würden gerne heiraten, doch ist dazu die Zustimmung des alten Brummbären nötig.
Ein eifersüchtiger Polizist und Percys Sohn Edwin, der als Pfadfinder mit seinen vermeintlichen guten Taten nur Unheil anrichtet, sorgen zusätzlich für Aufregung. So geht eine unglückliche Verwicklung nahtlos in die nächste über und Jeeves muss seinen ganzen Einfallsreichtum einsetzen, um ein Happy End herbei zu führen.
Natürlich war die Welt der Butler und der schrulligen Nichtsnutze, in der der Roman spielt, schon vor seiner Veröffentlichung im Jahr 1947 längst Vergangenheit. Dennoch ist das Buch dank der Erzählkunst des Autors, seines feinen Gespürs für Komik alles andere als verstaubt. Zudem tragen auch die vorzügliche Übersetzung und die liebevolle Ausstattung nicht unwesentlich zum Lesevergnügen bei. Für Freunde britischen Humors ein Muss.
Dietmar Adam
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