Robert Charles Wilson

Bis ans Ende aller Zeit

SF. Goldmann, München. 391 Seiten. ISBN: 3442236851

Terminator auf Zeitreise
Robert Charles  Wilson: Bis ans Ende aller Zeit

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Den Maßstab aller neuen, d.h. nach dem Jahr 1970 erschienenen, realistischen Zeitreisegeschichten hat wohl Jack Finney mit "Time and again" (erschienen als "Von Zeit zu Zeit" und "Am anderen Ufer der Zeit") gesetzt - eine der bezauberndsten und detailliertesten Schilderungen einer anderen Ära, die es gibt, verknüpft mit einer anrührenden Liebesgeschichte. (Die Fortsetzung erschien unter dem Titel "Im Strom der Zeit" bei Bastei-Lübbe.) Wilson versucht in die gleiche Richtung zu gehen, allerdings mit weit mehr Technikverliebtheit und einer größeren Perspektive der "Terminator" läßt grüßen.

Handlung

Das alte, abgelegene Haus, das Tom Winter nach einer Scheidung und dem beruflichen Scheitern als Ingenieur bezieht, entpuppt sich allmählich als Zeittunnel. Und dieser führt, wie er fasziniert entdeckt, ins Manhattan des Jahres 1962, als die amerikanische Welt noch in Ordnung war. Im Zentrum der Intellektuellen-Kreise, im Greenwich Village, verliebt er sich in eine junge Frau. Der Leser erwartet, daß jeden Augenblick Bob Dylan ins Café spaziert und die Klampfe hervorzaubert, so real ist die Szene geschildert.

Doch dann versucht Wilson leider, zuviele Elemente auf die Reihe zu bringen und scheitert in seinen eigenen Handlungsschlingen. Der Tunnel nämlich war nicht unversperrt. Auf "unserer" Seite hatten ihn Nanomechanismen verschlossen, die aus der Zukunft kamen. Auf der Manhattan-Seite hatte ein Cyborg-Soldat, eine Art Terminator aus einer weiteren Zukunft, den Gang verschlossen, um in Ruhe seinen Lebensabend zu verbringen. Und dazwischen lauern die Geister des Tunnels...

Kurz und gut: Tom Winter gerät mit dem Cyborg in den Clinch, flieht mit seiner Freundin ins Jahr 1989 und trägt den Showdown mit dem Terminator mit Hilfe eines weiteren Zeitbesuchers aus, dem ursprünglichen Erbauer des Winter-Hauses, der von den Nanos wieder ins Leben zurückgeholt wurde. Und just in dem Moment, als ihm der Cyborg das Lebenslicht auszublasen droht, wird dieser von einer autofahrenden Frau außer Gefecht gesetzt, die sich ganz, ganz am Schluß als seine aus der Vergangenheit wiedergekehrte Freundin entpuppt. Ist doch alles relativ logisch, oder?

Fazit

Der Leser hängt in den Seilen, die Handlung auch. Solche Stories hat man schon mal besser gelesen, aber auch verfilmt gesehen. Fragen Sie Mr. Cameron, was er davon hält, ein Plagiat seiner Meisterwerke vorzufinden.- Lediglich der Versuch, die Entwicklung der USA von 1962 über 1989 ins mittlere 21. Jahrhundert zu verfolgen, verdient Beachtung. Dann nämlich ist Amerika das Opfer der selbsterzeugten Klimakatastrophe, die aus dem mittleren Westen eine Wüste und aus Florida eine Zone permanenter Hurrikane gemacht hat. Wie es jedoch dazu kommen konnte, zeigt der Autor nicht auf - die Beantwortung der Frage bleibt dem gut unterrichteten Leser überlassen. Wilson beschäftigt sich lediglich mit den Folgen der katastrophalen Lage: Kleinkriege und aufgerüstete Milizen in einem komplett militarisierten Land. Leider verschenkt Wilson diesen kritischen Ansatz zugunsten einer reißerischen Terminator-Story.

Michael Matzer (c)1996ff

Info: A bridge of years, 1991, 391 S., aus dem Englischen v. Michael Kubiak






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