Peter Straub
Schattenland
Fantasy. Heyne, München. ISBN: 3-453-30937-5
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Absolute Magie
Magie, Illusion und Dark Fantasy sind die Ingredienzien für dieses bezaubernde Fantasybuch von Horror-Spezialist Peter Straub. Er wurde bei uns durch die Kooperation mit Stephen King an dem Fantasyroman "Der Talisman" bekannt, aber auch durch "Reise in die Nacht" (vgl. meine Rezension). Zahlreiche Illustrationen machen das Buch zu einem besonderen Erlebnis.
Handlung
Während seines Einsatzes als Sanitäter an der Front während des Ersten Weltkrieges in Frankreich hat der junge Amerikaner Nightingale ein seltsames Erlebnis. Ein Lazarett-Konvoi wird von deutscher Artillerie beschossen und völlig vernichtet. Nur zwei Menschen überleben den Angriff, er selbst und ein Franzose namens Vendouris. Dieser ist tödlich verletzt, und Nightingale erlöst ihn von seinen Leiden.
Von diesem Augenblick an tauchen dessen Erinnerungen in seinem eigenen Bewußtsein auf. Zeitweise glaubt er sogar, selbst Vendouris zu sein. Mit einer Mischung von Euphorie und Entsetzen, daß Vendouris ein Magier gewesen sein muß und dieser ihm magische Kräfte übertragen haben muß. Hinter der Realität existiert ein Schattenland, und es gibt viele Zauberer, doch nur einer davon darf auf dem Eulenthron des Schattenlandes sitzen, nämlich der stärkste. (Das klingt nach "Highlander", doch Straub kam als erster.) Und er macht sich daran, den Thron zu erobern.
Nightingale begeht Fahnenflucht und baut sich als Coleman Collins ein neues leben auf – als Magier. Als Tom Flanagan, der zusammen mit Del Nightingale die strenge Carson School besucht, an der sich während des Semesters seltsame Dinge ereignen, eingeladen wird, mit seinem Kameraden die Ferien im haus seines Onkels zu verbringen, hat er keine Ahnung, daß auch er, wie Del Nightingale, über die "Kraft" verfügt".
Man schreibt das Jahr 1958; Collins alias Nightingale ist alt geworden, aber noch immer ist er der mächtigste Magier. Und er sucht Nachfolger. Sind Tom und Del die richtigen? Als prüfung jagt er sie durch eine Hölle aberwitziger Schrecken, bei denen sich die Grenzen zwischen Realität und Illusion verwischen
Fazit
Ein brillanter Roman für Jugendliche, der geprägt ist vom Absolutheitsanspruch der Magie gegenüber der Wirklichkeit, und ein glänzendes Spiel mit Raum und Zeit.
Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff
Info: Shadowland, 1980; Nr. 06/3999, 559 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Walter Brumm
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