James Stephens
Unter Irlands Himmeln
Fantasy. Goldmann, München. ISBN: 3-442-09444-5
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Mär vom Kapitalismus
Der irische Schriftsteller James Stephens lebte von 1882 bis 1950 und war ein Freund von James Joyce. Er schriebt zahlreiche Romane, die die gälische Renaissance einläuteten, darunter das preisgekrönte Werk "Deirdre". "Unter Irlands Himmeln" erschien 1914: ein Märchen für Erwachsene, das sich später als richtungsweisendes Stück irischer Prosa erwiesen hat. Der Autor Stephens verrät Phantasie, Erzählfreude und Humor, aber vor allem einen tiefen Sinn für Poesie, die oftmals aus seinen Naturschilderungen aufscheint.
Handlung
Das Buch berichtet von den Wanderungen des ebenso struppigen wie listigen Kesselflickers Patsy Mac Canns und seiner eher stillen Tochter Mary über die heckengesäumten Wege der grünen Insel. Eines Tages landen unweit ihres Eselskarrens drei herrlich gekleidete Engel, und Mary, der der jüngste Engel besonders gut gefällt, setzt sich dafür ein, daß sie mit den Mac Canns mitziehen dürfen, nachdem ihre goldenen Gewänder vergraben sind.
Die Engel, sozusagen Gegenspieler der Kesselflicker, Mary, Patsy und seiner Geliebten Eileen, wollen das Verhalten der Menschen studieren. Sie lernen, wie man sich auf Erden ernährt, und daß dies mühsam ist, besonders mühsam in einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung.
Fazit
Stepehens versteckt in einer witzigen Geschichte, wie man sie in einem Pub hören könnte, recht tiefgründige, ernsthafte Aussagen. Moral von der Geschicht': Geld mag ja ganz wichtig sein, aber nicht das Wichtigste von der Welt. Und so wirft am Ende Patsy seine erworbenen Gold- und Silberstücke weg!
Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff
Info: The demi-gods; Nr. 9444, 190 Seiten, aus dem Englischen übertragen von Isabella Nadolny
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