Michael Seidlmayer
Geschichte Italiens
Sach. Kröner, 582 Seiten. 16.40 EUR . ISBN: 3-520-34102-6
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Die großen Epochen der italienischen Geschichte, die Renaissance des 15. und das Risorgimento des 19. Jahrhunderts, entsprangen der Sehnsucht, den unbefriedigenden Zustand des Landes, der Gesellschaft und der Kultur durch eine Rückbesinnung auf frühere glorreiche Zeiten und deren Errungenschaften zu verbessern. Schon die beiden Begriffe „Rinascimento“ und „Risorgimento“ machen deutlich, dass die Ideen für die Bewältigung aktueller Probleme in der Vergangenheit gesucht und gefunden wurden. Anknüpfung an den Glanz der Antike und die seltenen Perioden nationaler Einheit standen also auf dem Programm.
Die längste Zeit jedoch war Italien Spielball fremder Interessen, vom Eindringen germanischer Völker in das Zentrum des Römischen Reiches bis hin zur Besatzung durch Franzosen, Spanier und Österreicher.
„Der Seidlmayer“ hat sich längst einen Namen gemacht als Klassiker der deutschen Geschichtsschreibung über Italien. Michael Seidlmayer (1902 – 1961), Historiker an der Universität Würzburg, verfasste den Grundstock dieses Werkes bereits 1940. Die von ihm nach dem Krieg bearbeitete Fassung wurde nach seinem Tod in der aktuellen 2. Auflage ergänzt durch Beiträge namhafter Wissenschaftler, die die Entwicklung Italiens bis zum Jahr 1987 schildern.
Seidlmayers „Geschichte Italiens“ besticht durch ihre profunde Sachkenntnis, die wohltuend unprofessoral daherkommt und Laien wie Kenner des Themas gleichermaßen zufrieden stellt.
Dietmar Adam
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