Malin Schwerdtfeger
Delphi
Bestseller. Kiepenheuer & Witsch, 295 Seiten. 18.90 EUR . ISBN: 3-462-03402-2
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Nach „Café Saratoga“ hat Malin Schwerdtfeger wieder einen Familienroman geschrieben, der diesmal hauptsächlich in Griechenland und Jerusalem spielt, wo der Vater als Archäologe sich ganz der Vergangenheit widmet, während die unbeholfene Mutter überfordert ist mit Kindererziehung und Haushaltsführung. Mehr oder weniger auf sich selbst gestellt führen die beiden älteren Kinder ihr eigenes Leben: Linda, der es gelungen ist, sich den Nimbus eines hochbegabten Kindes zu geben, und in ihrem Gefolge der ein Jahr ältere Bruder Robbie schwänzen meistens die Schule, um an Vorlesungen der Universität teilzunehmen.
Statt sich um die Kinder zu kümmern, steigert die Mutter sich dermaßen in eine Begeisterung für das Judentum, dass sie beinahe ein neues Leben in einer orthodoxen Glaubensgemeinschaft beginnt. In der Folge versucht die kaum 12jährige Linda mit der zehn Jahre jüngeren Schwester Pepita die Flucht aus der Familie. Die Kinder werden in die Obhut der an der Nordseeküste lebenden Großmutter übergeben. Nach einigen Jahren kehren die älteren Geschwister zu den Eltern zurück, währen die beiden jüngern Schwestern bei den Großeltern bleiben. Pepitas unbedingter Glaube an Linda führt letztlich zur Katastrophe.
Erzählt wird die Geschichte von der namenlosen dritten Schwester, die, ein Jahr älter als Pepita, völlig in deren Schatten steht. Der humorvolle Roman mit seiner etwas ausgefallenen Handlung erinnert an John Irvings „Hotel New Hampshire“. Ein hervorragendes Lesevergnügen.
Dietmar Adam
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