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Mit 40 Jahren verstarb Brigitte Reimann 1973 an Krebs. Nach der Erzählung
„Ankunft im Alltag“ aus dem Jahr 1961 wurde eine ganze Etappe der
DDR-Literatur benannt, posthum erschienen der Roman „Franziska Linkerhand“
und ihre Tagebücher, die schließlich ihren Ruhm begründeten.
Wie bei allen früh Verstorbenen, wird alles auf den Markt geworfen,
auch wenn es noch so belanglos ist. Die Briefe, die sich im Besitz dieser
Freundin aus dem Westen, namens Veralore Schwirtz befanden, sind zum großen
Teil belanglos, aber es sind auch Zeugnisse eines kurzen Lebens in der
DDR. Vor allem aber schließen sie die Lücke zwischen 1947 und
1952, denn Brigitte Reimann hat ihre Tagebücher aus diesen Jahren
in einem Anfall von Depression verbrannt.
Der Briefkontakt beginnt, als Brigitte Reimann vierzehn Jahre alt ist.
Sie schreibt, von dem, was sie in der Schule erlebt, von ihren Erfahrungen
mit Jungen und jungen Männern, später auch vom Alltag. Vom Regime
ist sie einerseits überzeugt, andererseits verzweifelt. 1950 schreibt
sie: „Ach, es ist zum Verzweifeln! Ich bin mal wieder beinahe an unserer
Politik irre gemacht worden. Warum erlaubt man den Westdeutschen denn bloß
keinen Besuch hier? Schließlich sind wir doch alle Deutsche, und
nicht jeder Westzonler ist ein Schieber und Provokateur und weiß
der Teufel alles.“
Die Brieffreundschaft währt bis 1953. Erst ein knappes Jahr vor
ihrem Tod nimmt Brigitte Reimann wieder Kontakt mit ihrer Jugendfreundin
auf. Es sind wenige „Etappen-Briefe“: „Ich habe grausame Schmerzen und
kann nicht lange vor der Maschine sitzen, und ich muß noch ein Buch
zuende schreiben, an dem ich fast zwei Jahre lang nicht gearbeitet habe
(all die Zeit - mit ein paar Unterbrechungen - war ich in der Krebsklinik):
mein erstes und einziges anständiges Buch, das also muß fertig
werden, um jeden Preis.“ Die todkranke Brigitte Reimann klagt nur wenig
in den langen Briefen, vielmehr zieht sie Bilanz ihres ereignisreichen
und intensiv gelebten Lebens.
Die frühen Briefe sind Zeugnis eines aufblühenden, jungen
Lebens und Talents, die letzten Resumée und Dokumente des Kampfs
mit dem Tod. Es ist eine kurze Lebensspanne, die zwischen diesen beiden
Extremen, die die Briefe dokumentieren, liegt. Der Leser stellt sich die
gleiche Frage wie die verzweifelte Autorin: „Warum?“ Matthias Kehle
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