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In den letzten Monaten ist heftig über Details der Biographie des bekanntesten deutschsprachigen Literaturkritikers debattiert worden. An dieser Stelle soll jedoch nicht näher auf Marcel Reich-Ranickis Aktivitäten nach dem 2. Weltkrieg für den polnischen Geheimdienst eingegangen werden, um so die lange Liste der Artikel zu diesem Thema nicht noch zu verlängern. Trifft doch auf Reich-Ranicki selbst zu, was er in seinem jüngsten Werk, "Die Anwälte der Literatur", über Ludwig Börne schreibt: "Aber verächtlich ist der Kritiker, der keine Feinde hat. Wer sie fürchtet, der muß sich ein anderes Metier aussuchen." Reich-Ranicki ist nicht erst seit dem jüngsten Skandal heftig umstritten. Werfen ihm die einen seinen enormen Einfluß im Literaturbetrieb vor, sowie eine Banalisierung der Literatur durch das von ihm moderierte "Literarische Quartett", sehen die anderen in ihm einen vehementen Förderer der Literatur.
Reich-Ranickis aktuelle Publikation enthält 23 essayistische Portraits wichtiger Kritiker der deutschen Literaturgeschichte, vor allem aus dem 20. Jahrhundert. Dem Nachwort Reich-Ranickis kann man entnehmen, daß sich die Entstehungszeit dieser Sammlung über fast ein Vierteljahrhundert erstreckt. Unter den Portraitierten finden sich auch bekannte Klassiker, deren Leistungen im kritischen Fach beachtlich sind, wie z.B. Lessing, Goethe, Heine, Fontane und Thomas Mann.
Die einzelnen Essays weisen eine oft unterschiedliche Struktur auf. In manchen von ihnen kommt Reich-Ranicki erst ausführlicher auf den Schriftsteller im allgemeinen zu sprechen, um dann auf dessen kritisches Werk einzugehen, so bei Lessing, Friedrich Schlegel und Heine. Andere Portraits wiederum gingen aus Rezensionen (Hans Mayer, Martin Walser) oder Reden (Joachim Kaiser) hervor. Durch zahlreiche allgemeine Anmerkungen erfährt man natürlich viel über das nicht unproblematische Selbstverständnis Marcel Reich-Ranickis als Kritiker.
Trotz (oder wegen?) zahlreicher amüsanter Überspitzungen, paradoxer Formulierungen und Vereinfachungen, ist eine unterhaltsame Geschichte der deutschen Literaturkritik entstanden. Störend sind allenfalls zahlreiche Wiederholungen und Überschneidungen, so daß ich die Sammlung nicht für eine Lektüre en bloc empfehlen kann.
(Christian Köllerer)
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Danke.
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