Akif Pirincci
Cave Canem (Felidae #3)
Bestseller. Goldmann, München. ISBN: 3-442-30498-0
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Der Klugscheißer als gebildeter Detektiv
Der Bonner Autor ist für zwei Millionenseller aus der Felidae-Serie verantwortlich: "Felidae" kam als Zeichentrickfilm in deutsche Kinos; genauso wie der Folgeband "Francis" wurde das Buch bis nach Japan verkauft. Man darf getrost davon ausgehen, daß sich auch "Cave Canem" wie warme Semmeln verkaufen wird. Unter diesem ganzen Rummel vergißt man leicht, daß Pirincci 1998 auch für eine Frauen-Utopie geschrieben, "Yin", die im Jahr 2000 als Taschenbuch auf den Markt kommt.
Handlung
In Kater Francis' Revier häufen sich die Todesfälle. Im fell der gemneuchelten Katzen und Hunde finden sich merkwürdig deutliche Gebißabdrücke. Als auch noch seine neue Herzensdame Roxy den Löffel abgeben muß, läßt er sich dazu hinreißen, auf eine Detektivtour zu gehen, um so den Krieg zwischen Hunden und Katzen zu verhindern - das heißt, ihm wird eine Frist von 48 Stunden gewährt, um den Fall aufzuklären. Ein ehemaliger Polizeihund namens Hektor, den er zunächst als "Müll" abqualifiziert hatte, soll ihm zur Seite stehen. Doch der Individualist Francis geht lieber auf eigene Faust vor.
In der Kanalisation unter einem berüchtigten Tierheim findet Francis eine Hundeleiche. Sie trägt eine "Hundemarke", wie man sie bei Soldaten findet. Darauf eingraviert: "Cave Canem" - Achtung vor dem Hund. Gleich darauf rücken ihm fünf solcher Soldatenhunde sehr lebendig auf den Pelz, doch Hektor holt ihn in letzter Sekunde aus der Patsche, sehr zu Francis' Mißvergnügen. Und als bald darauf die Anführerin der Hunde-Partei ermordet aufgefunden wird, ist es um den Frieden in Francis' Revier geschehen.
Doch es dauert bis fast zum Schluß, bis er dem wahren Übeltäter auf die Spur kommt... Mehr soll hier nicht verraten werden, um nicht das Lesevergnügen zu schmälern.
Fazit
Mit einer Mischung aus wissenschaftlicher Sachkenntnis (inklusive Glossar) und spannender Handlung fesselt Ich-Erzähler und Ober-Klugscheißer Francis seine Leser, bis sich das Buch von selbst zu lesen scheint. Die Sprache ist erlesen, die Zitate zeugen von klassisch-philosophischer Bildung. Doch auch das Internet ist dem allseits gebildeten Stubentiger vertraut. So macht das Lesen dieses Detektiv- und Horrorthrillers à la Edgar Allan Poe (Francis/Pirincci ist bekennender Fan des Dichters) richtig Spaß. Und wie sich herausstellt, geht es um ein sehr ernstes und höchst aktuelles Thema, besonders für Leser in Europa.
Michael Matzer / michael@matzer.de © 1999ff
Info: Goldmann 1999, München; 286 Seiten
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