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Wichita in Kansas liegt ziemlich genau in der Mitte der USA. Zur kanadischen Grenze ist es ungefähr soweit wie zur mexikanischen, der Atlantik ist nicht entscheidend näher als der Pazifik. Wichita, Kansas, ist gewissermaßen das Herz Amerikas - das dunkle Herz Amerikas, folgt man Scott Phillips und seinem Roman "Alles in einer Nacht".
Phillips erzählt
von Charlie Arglist, einem Anwalt, der sich am Heiligen Abend 1979
("Gottes Geburtstag") auf einer einsamen Sauftour durch
seine Heimatstadt befindet. Es wird seine letzte Nacht in Wichita
sein, so erfährt der Leser zunächst vage, und Charlie
sucht noch einmal die Orte auf, die ihm etwas bedeuteten: Striplokale,
heruntergekommene Table-Dance-Schuppen und miese Bars. Charlie muss
noch ein paar Stunden totschlagen - er hängt ab in seinen Lieblingskneipen,
er säuft, kokst, trifft auf Stripperinnen und alte Kumpel.
Menschen, die nicht wissen, wo sie in der Weihnachtsnacht hin sollen.
Charlie Arglist hat seine Frau und seine Kinder verlassen, weil
es bequemer ist, allein zu leben. Er hat seine Anwalts-Kanzlei aufgegeben,
weil es bequemer ist, ausschließlich als rechte Hand eines
zwielichtigen Striplokal-Besitzers zu arbeiten. Und Charlie Arglist
hat sich in illegale Machenschaften eingelassen, weil es bequemer
ist, eine Abkürzung auf dem Weg zu seinen persönlichen
Amerikanischen Traum zu nehmen.
Scott Phillips' Wichita ist eine völlig verkommene community,
in der sich das Verhältnis der Menschen zueinander über
Betrug, Erpressung und Schlägereien definiert. Und über
Mord. "Fröhliche Scheiß-Weihnachten!" - das
Fest der Liebe überhaupt ist der geeignete Zeitpunkt, um alle
erdenklichen Brutalitäten auszutauschen, wahlweise bei Truthahn
und Preiselbeeren oder Mojitos und Bourbon.
"Alles in einer Nacht" ist ein rundherum erfreulicher Debüt-Roman. Phillips Geschichte enthüllt sich dem Leser Stück für Stück, von Ort zu Ort, zu denen wir Charlie während seiner letzten Nacht in der Wichita begleiten. Die Story ist dreckig wie der Schneematsch in den Straßen, sie treibt sich selbst voran und nimmt bis zum blutigen Ende immer mehr Tempo auf. Charlie Arglist in seiner "trunkenen Würde" ist eine einprägsame Figur - gerade weil sie nicht zur Identifizierung einlädt (wie kein Charakter des Buches). In seiner letzten, bitterkalten Nacht in Wichita gibt es einen Ort, an den er zwischen seinen Gelagen immer wieder landen wird - das "Sweet Cage", Charlies Schicksalsort. Noir vom allerfeinsten.
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