Georges Perec

Die Dinge

Klassiker. Manholt, 140 Seiten. 19.00 EUR . ISBN: 3-924903-10-7

Ohne Moos nix los
Georges  Perec: Die Dinge

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Sylvie und Jérôme sind ein junges Pärchen im Paris vor dem Mai 68, dem Paris der frühen Godardfilme, ja sie sind auch „Kinder von Marx und Coca Cola“. Ihr Soziologiestudium haben sie geschmissen, jobben nun für Werbeagenturen, erarbeiten Marktanalysen, befragen Hausfrauen in den Vorstädten. Auch sie selbst sind fasziniert von der schönen bunten Warenwelt.
„Sie waren verliebt in die Freiheit. Es schien ihnen, als sei die ganze Welt nach ihrer Vorstellung; sie lebten im exakten Rhythmus ihres Durstes, und ihre Ausgelassenheit war unauslöschlich; ihre Begeisterung kannte keine Grenzen. Sie hätten die ganze Nacht lang gehen, laufen, tanzen, singen können.“
Das Problem ist bloß, sie haben nicht das nötige Geld, um sich den Luxus leisten zu können.
„Sie waren ‘neue Menschen’, junge Führungskräfte, die noch nicht alle Zähne bekommen hatten, Technokraten auf halbem Weg zum Erfolg. Sie kamen fast alle aus dem Kleinbürgertum, dessen Werte, so meinten sie, ihnen nicht mehr genügten: voll Neid, voll Verzweiflung blickten sie auf den selbstverständlichen Komfort, den Luxus, die Lebenskunst der Großbürger ...“
Um sich das leisten zu können, was sie sich wünschen, gibt es jedoch nur einen Weg, den typischen Weg des Kleinbürgertums, den der Karriere. Ein Weg für das kleine Glück nach langen Jahren des Verzichts. Aber zum Warten fehlt ihnen die Kraft. „Wie alle anderen hätten sie arrivieren können; aber sie wollten bereits arriviert sein.“
Als die Freunde weniger werden und ihre Situation immer unbefriedigender, entschließen sich Sylvie und Jérôme zum Ausbruch, zum Neuanfang. Doch in Tunesien fällt ihnen bald die Decke auf den Kopf, verläuft das Leben in zwar anderen, aber doch auch ewig gleichen Bahnen. Desillusioniert kehren sie nach Frankreich zurück.
Manches in diesem 1965 erschienenen Roman erinnert an Houellebecq und Beigbeder. Auch wenn damals die Bücher noch für weniger zu haben waren als für „39,90“ und die Kampfzone noch begrenzt war, ähneln sich doch die Probleme, zeigt sich die ungebrochene Aktualität von Perec. Also stellen „Die Dinge“ weit mehr dar als einen wichtigen Meilenstein in der neueren französischen Literatur und als eine Reise in eine bewegte Umbruchszeit.

Dietmar Adam






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