Lotte Paepcke

Ein kleiner Händler, der mein Vater war

Roman. G. Braun, Karlsruhe. 109 Seiten. ISBN: 3-765-08205-8

Lotte  Paepcke: Ein kleiner Händler, der mein Vater war

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Lotte Paepcke wurde 1910 in Freiburg geboren. Als Jüdin mußte sie 1933 ihr Jurastudium abbrechen. Die Ehe mit einem "arischen" Mann ersparte das Schlimmste. Nach dem Krieg arbeitete sie für Zeitungen, Zeitschriften, für den Rundfunk und an einem schmalen, kaum 400 Seiten umfassenden Werk. Die Autorin, die heute in Karlsruhe lebt, wurde vom offiziellen Literaturbetrieb lange vergessen; erst spät legte der Elster-Verlag in Baden-Baden das Gesamtwerk der damals 80-Jährigen auf. Nachdem der Elster-Verlag aufhörte zu existieren, verlegte der Karlsruher Verlag G. Braun den kleinen Roman, anläßlich der Vergabe des Peter-Huchel-Preises an Lotte Paepcke 1998

Einer der drei Bände des Gesamtwerks ist der 109 Seiten kurze Roman "Ein kleiner Händler, der mein Vater war", die Lebensgeschichte eines jüdischen Lederhändlers in Freiburg, der im ersten Weltkrieg "für Deutschland trommelte", der im Nazideutsch-land knapp wieder dem KZ entkommt und in die USA emigriert. Dort baut er mühsam und mit der Hilfe reicher Verwandten eine kleine Existenz auf. Ein für die kleine Wohnung viel zu großes Klavier hält dem musikalischen Vater die Verbindung zur europäischen Kultur aufrecht. Nach dem Krieg kehrt er zurück nach Freiburg und wundert sich über "all diese freundlichen Feinde", deren Versöhnungsgesten ihn verwundern und verändern. Seine Heimat war die gleiche geblieben, "nur ein Deutscher konnte er nicht mehr werden."

Das Kunststück dieses Romans ist, daß auf den wenigen Seiten eine komplette Lebensgeschichte erzählt wird. Lakonisch, ohne Abschweifungen, direkt, knapp und packend. Kunstvoll eingesetzt werden einige Leitmotive, die einem den kleinen Vater vertraut werden lassen: der Vater "hob seinen Kopf,... rückte die rechte Schulter... etwas mit hoch, und das Gesicht schob sich mehr und mehr ein kleines Stück nach rechts oben, ebenfalls."

Die Bedeutung dieses schmalen Romans und seiner bescheidenen, nie anklagenden Lakonie kann nicht überschätzt werden. Obendrein ist er in seiner Schlichtheit von außerordentlicher sprachlicher Schönheit. Auch wenn die Syntax mitunter so gestaltet ist, daß man den einen oder anderen Satz zwei mal lesen muß. Aber bei 109 Seiten ist das vertretbar, bei der Thematik sogar wünschenswert. Matthias Kehle






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