John Norman

The Telnarian Histories: The Captain

Fantasy. Warner Books, New York. 293 Seiten. 14.90 DM . ISBN: 0-446-36254-9

Band 2: Ins Herz des Reiches
John  Norman: The Telnarian Histories: The Captain

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Im 2. Band der Telnarian Histories Trilogie wird die Handlung aus Band 1 direkt fortgesetzt. Die Ortungen nehmen die Herausforderung Ottos an. Es kommt zu einem merkwürdigen Zweikampf, der jedoch abrupt endet, als die Truppen von Ortogs Vater Abrogastes auftauchen. Verschiedene Dinge werden daraufhin geklärt. Auf der Sommerwelt des Imperiums soll Otto ein Hauptmannspatent erhalten – daher der Buchtitel „The Captain“ – doch man stellt ihm eine tödliche Falle, um dies zu verhindern.

Der Autor
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In seinem bis dato 26 Bände umfassenden Gor-Zyklus erzählt der amerikanische College-Professor John Norman (eigentlich John Lange) die Abenteuer von Menschen auf der Welt Gor, einem Planeten, der sich in seiner Umlaufbahn um unsere Sonne der Erde genau gegenüber befindet. Gor ist somit eine Art Zwillingswelt, allerdings weitaus wilder, altertümlicher, wenig erforscht und von zwei Alienspezies umkämpft, den auf Gor im Verborgenen herrschenden Priesterkönigen und den sie bedrängenden Kurii. Raumschiffe der Priesterkönige verkehren zwischen Erde und Gor: Sie bringen geheime Technik, Gold und entführte junge Damen auf die Gegenerde.

Die Telnarischen Historien hingegen haben nichts mit Gor zu tun, außer dass es hier ebenfalls Barbaren und schöne Sklavinnen gibt. Außerdem gibt es hier ein Galaxien umspannendes Imperium, das wie jenes von Ar um seinen Fortbestand ringt. Science Fiction trifft Fantasy.

Die Trilogie:

The Chieftain (1991)
The Captain (1992)
The King (1993)

Handlung
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Der zweite Band der Telnarischen Historien führt drei Handlungsstränge parallel, in denen der Aufstieg Ottos und die Sklavenausbildung der Gerichtsbeamtin aufgezeigt werden.

Die Sommerwelt

Otto und Julian sind zur Welt geflogen, auf der der Imperator des Telnarischen Reiches den Sommer zu verbringen pflegt. Langsam begeben sie sich durch die Stadt zum riesigen, ausgedehnten Palast vor. Julian machte seinen Enfluss als naher Verwandter geltend und hat eine Audienz für sich und Otto erhalten. Er hat vor, Otto zum Befehlshaber einer Prätorianergarde vorschlagen zu lassen, um die bröckelnden Grenzlinien des Reiches besser zu schützen.

Gleich bei ihrer Ankunft haben sie die Sklavin, die früher Gerichtsbeamtin auf Terennia gewesen war, in die Ausbildung eines Kenners gegeben. Der zweite Handlungsstrang beschreibt ihren Werdegang. Ob wohl aus der Schönheit jemals eine perfekte Skalvin für Otto werden kann?

Im Palast müssen Otto und Julian zu ihrem erstaunten Missvergnügen stundenlang warten, überwacht von Kameras, in Acht vor möglicherweise vergifteten Erfrischungen. Unterdessen erinnert sich Otto an das, was sich auf der Zweikampfwelt begab, nachdem Ortog seine Herausforderung angenommen hatte…

Der Zweikampf

Die Ortungen haben Ottos Herausforderung angenommen und ihn zu einem Treffpunkt befördert. Otto wird nur von Julian, dem jungen Marineoffizier, den Ottot freigelassen hat, begleitet. Sie sind in Lumpen und Felle gekleidet und machen nicht viel Eindruck. König Ortog scheint Gericht über die Verräter zu halten, die ihn dem Imperium ausgeliefert hatten, und zwar sehr blutig. Die Priesterinnen hängen die Opfer auf und schneiden ihnen die Halsschlagadern auf. Das aufgefangene Blut fangen sie auf und speichern es. Die Oberpriesterin heißt Huta und ist Ortogs spirituelle Beraterin, ein weiblicher Rasputin.

Im Zelt des Königs wird die Berechtigung von Ottos Behauptung, dass er Prinzessin Gerune, Ortogs Schwester, nackt zu seinen Füßen liegen hatte, bestätigt. Die Schmach des Königs ist unglaublich, und wäre sie nicht seine Schwester, würde er sie auf der Stelle versklaven und verkaufen. Statt dessen demütigt er sie und bietet sie als Semi-Sklavin Otto und Julian an. Das ist jedoch eine List. Gerune ist sauer auf ihren Bruder und warnt die zwei Gäste, die Gerune freilassen und nicht anrühren.

Am übernächsten Morgen – ohne Essen – findet der Zweikampf statt. Doch Ortog durfte einen Streiter wählen, und wie sich herausstellt, handelt es sich dabei um zehn (!) debile Klone, die Huta gezüchtet hat. Die Wahl der Waffen ist ebenfalls Ortog überlassen und entpuppt sich als eine ebenso fiese Überraschung…

Mein Eindruck
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Die Handlung wartet zum einen mit einigen der üblichen Norman’schen Überraschungen auf: Intrigen, Überfälle, Spione und so weiter, doch diesmal wird wenigstens keine hilflose Sklavin als Doppelgänger oder dergleichen benutzt. Tatsächlich sind die Kampfhandlungen, also die Action, ziemlich spärlich, obwohl anfangs – unter Ortogs Vater Abrogastes – eine Menge Blut fließt.

Dafür kommt jeder, der sich für das Schicksal von jungen Frauen begeistern kann, die zu Sklavinnen gemacht oder als solche trainiert werden, voll auf seine Kosten. Tatsächlich haben wir es hier sogar fast mit einem halben Dutzend solcher Schönheiten zu tun. Die Gerichtsbeamtin aus Band 1 heißt nun Flora, und Prinzessin Gerune heißt nun einfach Gerune. Hinzukommt noch eine adlige freie Frau, Renata, die sich dem starken Otto zu Füßen wirft. Sie hat ihr aktionsloses Drohnendasein satt und möchte lieber einem starken Mann bis zur Selbstaufgabe dienen. Diese Sprüche kennt man ja schon zur Genüge aus den GOR-Romanen. Fehlt noch Sklavin Nummer vier.

Der Mittelteil

Der aktionsarme Mittelteil – Ottot und Julian warten auf die Zustellung des Offizierspatents für Otto - wird durch eine scheinbar zwecklose Nebenfigur dominiert, nämlich den Bräutigam von Flora. Er ist Finanzbeamter und heißt Tuvo Ausonius. Mit der früheren Gerichtsbeamtin – jetzige Flora - teilt er die Eigenschaft, ebenfalls ein „Gleicher“ zu sein, das heißt, er leugnet die Unterschiede zwischen den Geschlechtern, kleidet und verhält sich entsprechend.

Doch auf dem Flug von seiner Heimatwelt Miton zur Sommerwelt fällt ihm eine Stewardess auf, die sich nicht an die Vorschriften hinsichtlich der Kleidung in Gegenwart von „Gleichen“ hält. Er nutzt dies schamlos aus, um sie zu demütigen. Sie jedoch läst sich das gefallen, weil sie nicht ihren Job verlieren will. (Später erläutert sie, dass sie für diesen Flieger überhaupt nicht qualifiziert ist. Das heißt, diese Begegnung ist von vornherein eine abgekartete Sache, und Tuvo Ausonius verhält sich wie vorausgesehen. Die Identität der Hintermänner wird später klar.)

Der weitere Verlauf der Geschichte berichtet, wie Tuvo versucht ist, die Stewardess Sesella Gardner zu seiner Sklavin zu machen, sie bei der Polizei meldet, woraufhin Sesella als unlizensierte Prostituierte festgenommen wird. In einer abgekarteten Gerichtsverhandlung unter Vorsitz eines Maskierten (Vorsicht: Hintermann!) wird Sesella zur Sklaverei verurteilt, was sie natürlich hart trifft, doch auch Tuvo kriegt sein Fett ab. Das Wort „Sklave“ fällt zwar niemals, doch darauf läuft es für ihn ebenfalls hinaus: Will er nicht nicht, dass seine Unterschlagungen etc. auffliegen, so müsse er dem Maskierten bedingungslos dienen. Diese Erpressung lässt ihm keinen Ausweg, als beim teuflischen Plan mitzuwirken, der die Ermordung Ottos zum Ziel hat.

Finale

Nach einigem Hinundher mit den diversen Sklavinnen – insbesondere Flora und Sesella – kommt es also doch noch zu etwas Action. Die letzte Zeile rechtfertigt dann doch noch eine Fortsetzung: „The King“.

Was diesen Roman grundlegend von seinem Vorgänger unterscheidet, ist die zunehmende Abwesenheit jener langatmigen Kommentare, die den Lesefluss so häufig aufgehalten haben. An ihre Stelle tritt aber eine ebenso unwillkommene Monotonie des Stils: Das letzte Drittel besteht praktisch nur noch aus aneinander gereihten Dialogen. Offenbar musste der Autor hier kürzen, um die vorgegebene Anzahl von Seiten (gemessen in Wörtern) nicht zu überschreiten. Ein klarer Fall, in dem die „Kunst“ – soweit bei einem Norman-Roman von „Kunst“ die Rede sein kann - zu einem Opfer des Kommerzes wurde.

Am Schluss ist der Leser froh, diesen Band hinter sich zu haben. Das Buch weiß nicht zu begeistern und wiederholt nur die Stereotypen, die man aus den späten GOR-Romanen kennt, die aber dennoch weitaus besser konstruiert sind als dieser Schund.

Unterm Strich
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Die Abenteuer von Otto, dem Barbaren gehen zwar weiter, doch stehen sie nicht mehr im Mittelpunkt des Berichtes. Vielmehr drehen sich die meisten Szenen um das Schicksal von vier schönen Sklavinnen, so dass für einen hohen Anteil an S/M- und Bondage-Erotik gesorgt ist. Es gibt hie und da noch Action, doch diese wird von den Damen in den Hintergrund gedrängt. Sie sorgen immerhin für ein wenig Psychologie. Wenigstens verschwinden die lästigen Kommentare und Erklärungen zunehmend, so dass schließlich nur noch Dialogszenen vorhanden sind. Somit ist „The Captain“ lesbarer als etwa „The Chieftain“, doch begeistern kann sich für diesen Schund wohl nur ein John-Norman-Fan.

Michael Matzer © 2005ff

Info: The Telnarian Histories: The Captain, 1992; Warner Books, 1992, New York City; 293 Seiten, Preis: 4,99 US-D bzw. 14,90 DM; ISBN 0-446-36254-9

Pro: spannend, begrenzt unterhaltsam, stellenweise Action, sehr sinnlich (S/M), Erklärungen
Kontra: gibt’s noch nicht auf Deutsch, Erklärungen stocken den Lesefluss (sind jetzt aber seltener)






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