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Roswitha Niethammer

Dem Teufel vor die Schmiede. Meine Kindheit im Dritten Reich

Biographie. Bleicher, Gerlingen. ISBN: 3-883-50727-X

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Roswitha Niethammer schreibt über ihre Kindheit - die Jahre 1936 bis 1943: ihre Mutter zieht sie und ihren Bruder allein groß, da der Vater verstorben ist. Wenn die Kinder Unfug angestellt haben, geht die Mutter dem Teufel vor die Schmiede und verteidigt die beiden mit Witz, Charme und Mut. Und nebenbei bringt sie ihnen Verantwortung und Mitgefühl für andere bei.
Mit der Zeit dringen die Zeichen der nationalsozialistischen Herrschaft auch bis zu den Kindern: jüdische Bekannte werden angepöbelt, gehen außer Landes, ein schwuler Mitbewohner wird denunziert u.a.  Das wird zwischen den alltäglichen Kindererlebnissen erzählt, die sich um die Schule, um Ferien im Erzgebirge, um Freunde der Mutter, um die Großeltern, um Umzug und Freundschaften drehen. Die Kindheitserinnerungen enden mit der Konfirmation der Autorin, der Hochzeit ihrer Mutter und der Aufnahme der Großmutter in den Haushalt.

Im Epilog wird in wenigen Worten über das weitere Schicksal wichtiger Personen des Buches berichtet, so daß die allgemein bekannten Ereignisse im Dritten Reich lebendig erfahrbar werden am konkreten Beispiel.
"Dem Teufel vor die Schmiede" ist deshalb ein besonders für Kinder und Jugendliche geeignetes Buch, das lustige und ernste Kindheitserinnerungen auf gut zu lesende Weise nahebringt und zum Nachdenken, aber auch zum Lachen anregt.

Stellenweise ist es Roswitha Niethammer leider nicht gelungen, die kindliche Sicht auf die Ereignisse glaubhaft wiederzugeben - man spürt ab und zu die Wertungen der erwachsenen Autorin. Auch kleinere Ungenauigkeiten sind ihr unterlaufen, die den Lesern aus Dresden und aus dem Erzgebirge sicher nicht entgehen werden.

(Almut Nitzsche)