Walter M. Miller

Lobgesang auf Leibowitz

SF. Heyne,

Walter M.  Miller: Lobgesang auf Leibowitz

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Die Erde nach einem nuklearen Holocaust - eines der klassischen Themen in der Science Fiction. Als sich Walter M. Miller jr. Ende der 50er Jahre mit diesem Stoff beschäftigte, schwebte die atomare Bedrohung gleich einem Damoklesschwert über der Welt und Hiroshima war noch allen präsent. Dieser historische Kontext in Verbindung mit dem persönlichen Hintergrund Millers ist wahrscheinlich dafür verantwortlich, dass "Lobgesang für Leibowitz" eine herausragende Position in diesem Subgenre einnimmt und sich ohne Zweifel zu den großen Werken der SF zählen lässt.

Das Buch setzt einige Jahrhunderte nach einem verheerenden Atomkrieg ein, als die Menschheit - oder das, was von ihr übrig geblieben ist - sich gerade einmal auf dem technischen und intellektuellen Stand des Mittelalters befindet: Im Zuge der "großen Vereinfachung" wurden alle Gelehrten getötet und alle Aufzeichnungen verbrannt, so dass das Wissen von Jahrtausenden verloren ging. Einzig eine in der nordamerikanischen Wüste gelegene Klostergemeinschaft hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Andenken an einstige Errungenschaften hoch zu halten und die wenigen erhaltenen "Memorabilien" zu beschützen, bis die Menschheit dieses dunkle Zeitalter hinter sich gelassen hat.

Dies scheint im zweiten Teil der Handlung auch der Fall, als sich - 600 Jahre später - erste Wissenschaftler auf den Weg in die Klostergemeinschaft machen, um die dort verwahrten Aufzeichnungen zu untersuchen. Wer nun denkt, das Buch bekäme eine positivere Grundstimmung, der kennt Miller schlecht: keine Chance lässt er aus, um in seiner zynischen Art und Weise auf das im Menschen steckende Übel hinzuweisen - sogar einen Protagonisten rafft er kurzerhand dahin, als dieser nach endlosem Leid gerade ein Licht am Ende des Tunnels erblickt.

Diese Geisteshaltung Millers findet im letzten Teil des Buches ihre Klimax, als sich die Menschheit rund ein halbes Jahrtausend später wieder zu neuen Höhen aufschwingt: unweigerlich steuert man erneut auf einen globalen Konflikt zu, den man diesmal (die Folgen eines Atomkrieges noch immer vor Augen) wohl friedlich zu lösen versucht - oder doch nicht?

Wie kaum ein anderes Buch zuvor veranlasste mich "Lobgesang fü Leibowitz" zum Kopfschütteln ob der unglaublichen Dummheit des homo sapiens. Sicher, es ist nur eine Fiktion, aber - und das ist wohl das eigentlich Erschreckende - das Szenario ist durchaus plausibel. Neben der Handlung trägt jedoch auch Millers Erzählstil zu der beklemmenden Atmosphäre bei, der sehr geschickt mit den Emotionen des Lesers spielt und ihn durch die beiden Unterbrechungen der Handlung immer wieder desorientiert. Alles in allem also eine uneingeschränkte Empfehlung - wenn man nicht gerade zu Depressionen neigt.

Oliver Faulhaber






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