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"Das Einfache kann federleicht sein - und hat doch, wenn es glückt, das Gewicht der Welt." Lyrik, wie sie der 2003 verstorbene Lyriker Rainer Malkowski schreibt, ist selten. Lakonisch, knapp, präzise und zugleich bildhaft sind seine Texte, auch im letzten Gedichtband. Sanft ironisch schreibt Malkowski in einem Gedicht von der Unmöglichkeit, ein Nashorn in "ein Gedicht hineinzukriegen", eine Seite später schafft er es: "Das Nashorn,/ reglos steht es da,/ denkt unbekannt.// Das ist sein gutes Recht."// Es zahlt's uns heim:/ als ungelöstes Rätsel." Kleine Beobachtungen, die sich ans Bedauern über den "nachlässigen Gebrauch/ meiner Augen" anschließen, Porträtskizzen, ein kurzer Blick ins Universum, aber auch die eigene Gebrechlichkeit des lange Zeit schwer kranken Autors bestimmen die Sammlung. "Der Körper// anfangs ein Spielkamerad", konstatiert Malkowski, und am Ende spricht er davon, dass er keine "Lust mehr auf eine Fortsetzung des Selbstversuchs hat." Es war wohl das letzte Gedicht des damals 63-Jährigen - das Erscheinen des schön gestalteten Buches "Die Herkunft der Uhr" erlebte er nicht mehr.
Rainer Malkowski war einer der Stillen im Lande und wurde dennoch oder gerade deswegen hoch geehrt. Der Karlsruher Literaturwissenschaftler Matthias Kußmann hat unter dem Titel "Am Schreibtisch" akribisch eine Bibliographie zum Werk von Rainer Malkowski zusammengestellt. Sie enthält auch einige poetologische Gedichte, eine "fragmentarische Selbstauskunft" des Autors sowie einen einfühlsamen Nachruf des seelenverwandten Lyrikers Walter Helmut Fritz. Ein poetologisches Zeugnis vom Rang der Marburger Rede Gottfried Benns stellt Malkowskis kurzer Essay "Dreizehn Arten das Gedicht zu betrachten" dar, den Kußmann ebenfalls in den Band mit aufgenommen hat. Er illustriert trefflich Malkowskis Zurückgenommenheit, "Behutsamkeit, Zartheit, Strenge" (Walter Helmut Fritz): "Ein Gedicht ist kein Grund feierlich zu werden. Es haßt den zelebrierten Feinsinn (...) Es mag die Leute, die es bei sich tragen wie einen Zettel mit einer Zugverbindung." Matthias Kehle
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