Franz Link
Make it new / US-amerikanische Lyrik des 20. Jahrhunderts
Lyrik. Ferdinand Schöningh, Paderborn. ISBN: 3-506-70824-4
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Unter dem auf Ezra Pounds Aufruf zur Erneuerung der lyrischen Formen
anspielenden Titel Make it new legt Franz Link eine rund 750 Seiten starke
Darstellung der US-amerikanischen Lyrik unseres Jahrhunderts vor und hebt
damit ein Desiderat im deutschsprachigen Raum auf. Man muss an dem Buch,
das vielen als Nachschlagewerk dienen wird, allerdings bemängeln,
dass ihm ein sach- und personenbezogenes Register fehlt. Je nach den eigenen
Vorlieben kann man auch beanstanden, dass manche Autoren nur kurz gestreift
werden; so gehören etwa Gregory Corso gerade 8 Zeilen oder Mark Strand
lediglich 1 knappe Seite. Ferner tendiert Links Darstellung zu normativen
Ansätzen, wo eine deskriptive Darlegung adäquater gewesen wäre,
z.B. was die Beat-Generation betrifft. Doch dies alles vermag den Wert
des Buches nicht zu schmälern. Denn die Gliederung nach Schulen, Strömungen
und Regionen ist übersichtlich, und nicht selten kommen hierzulande
noch völlig unbekannte Dichter zum Zuge, und schliesslich hält
Link seine qualitativen Kriterien so transparent, dass eine Abgrenzung
davon leicht fällt. Loben muss man an dem Band, dass er zahlreiche
Einzeldarstellungen, versehen mit weiterführenden Literaturhinweisen,
bietet und dass er viele Gedichte zitiert und kenntnisreich kommentiert
bzw. aufschlussreich interpretiert. Links Make it new birgt deshalb Schätze
für jeden, dessen Herz für die Lyrik aus der Neuen Welt schlägt,
stamme sie nun aus der klassischen Moderne (Eliot, W.C.Williams, Stevens,
Cummings, H.D. etc.) oder aus der heterogenen Nachkriegszeit (Bishop, Jarrell,
Lowell, Olson, Ashbery etc.).
Florian Vetsch
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