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Die mehrbändigen "Chroniken von Narnia" stehen in Großbritannien auf einer Stufe mit dem "Kleinen Hobbit", "Alice in Wunderland" und dem "Wind in den Weiden". Das vorliegende Hörbuch ist das einzige mir bekannte Hörbuch dazu in deutscher Sprache. Es handelt sich nicht um ein Hörspiel wie fürs Radio, sondern um eine - leicht gekürzte - Lesung.
Der Autor
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Clive Staples Lewis, der von 1898 bis 1963 lebte, war ein Freund und Kollege Professor J.R.R. Tolkiens (mehr dazu weiter unten). Das dieser zufällige Umstand ihn auszeichnen soll, lässt darauf schließen, dass er im Bewusstsein der gegenwärtigen Leser hinter seinem bekannter gewordenen Kollegen zurückgetreten, wenn nicht sogar fast verschwunden ist. Tolkiens Stern leuchtet heller.
Dabei hat Lewis sowohl in der Fantasy als auch Science Fiction Spuren hinterlassen. Auch in der Philosophie und Theologie schrieb er bekannte und gelobte Werke. Doch lediglich die "Chroniken von Narnia", Fantasy für kleine und große Kinder, wurde auch verfilmt. Die Science Fiction-Trilogie "Perelandra", eine ambitionierter Weltentwurf, ist eben zu sperrig und dialoglastig für den heutigen Geschmack.
In den Narnia-Büchern hingegen kommen altbekannte Fantasythemen zum Tragen, so etwa der Gegensatz zwischen Gut und Böse. Außerdem ist Narnia eine Parallelwelt, die durch ein Tor erreicht wird; es gibt sogar Zeitreisen und andere Dimensionen. Die Bücher werden als christliche Allegorien interpretiert, aber das würde ihnen wenig gerecht: Sie sind hervorragende und bewegende Geschichten - wenn auch mit sprechenden Tieren.
Handlung
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Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Londoner Kinder aus der bombardierten Stadt aufs Land evakuiert. Dies passiert auch den vier Geschwistern Peter (dem Ältesten), Edmund, Suse und Lucy (sie ist die Jüngste). Sie finden ein neues Zuhause im weitläufigen Haus eines alten professors, der hier mit seiner Haushälterin lebt.
Eines Tages erkundet Lucy, die Jüngste, einen riesigen Wandschrank, in dem Kleider hängen. Jenseits des Schrankes liegt jedoch Narnia. Es ist im Augenblick ihres Besuchs tief verschneit. Der Grund dafür ist, wie sie später herausfindet, die Herrschaft der Eiskönigin Jadis.
Als erstes Wesen trifft Lucy Herrn Tumnus, einen Faun. Sein Menschenkopf sitzt auf einem aufrechtgehenden Ziegenkörper, in der Hand hält er einen roten Regenschirm. Der freundliche Herr Tumnus erzählt Lucy von einer lang vergangenen Zeit: dem Sommer. Da tummelten sich Bacchus, Silenus und diverse Waldnymphen im Grünen. Man kann sich ja denken, was sie so trieben.
Nach dem Tee in seiner Wohnhöhle entschuldigt er sich bei der Evastochter, dass er sie angelockt habe, und schickt sie zurück in den Wandschrank. Natürlich glaubt ihr mal wieder keiner. Doch als Nächster gerät Edmund in die Parallelwelt Narnia, und ihm ergeht es schlechter als Lucy: Er trifft die Eiskönigin persönlich. Durch Essen und Trinken von ihrer Tafel gerät er unter ihren Bann. Sie will ihn zum Prinzen in ihrem Palast machen, sofern er alle seine Geschwister - lauter Adamssöhne und Evastöchter - beim nächsten Mal mitbringt.
Das verspricht Edmund, kehrt in das Professorenhaus zurück, zeiht Lucy der Lüge - es gebe kein narnia - und wird dafür von Peter und dem Professor ausgescholten. Beim nächsten Mal gehen alle vier Geschwister nach Narnia, wobei sich Edmund selbst als Heuchler entlarvt, indem er auf die Straßenlaterne hinweist, die auf der Narniaseite steht. Herrn Tumnus' Wohnhöhle ist verwüstet, und eine Bekanntmachung der Geheimpolizei der Königin Jadis erklärt, warum: Tumnus war nicht linientreu und wurde im Palast von der Hexe in Stein verwandelt.
In den nächsten Kapiteln erleben die Geschwister Abenteuer mit sprechenden Bibern und ziehen zum Palast der Königin in Feeneden. Sie erfahren von einer Prophezeiung, die das Verhalten der Königin erklärt, die nicht von Eva, sondern von Adams erster Frau Lilith abstammt: "Sitzen zwei Adamssöhne und zwei Evastöchter auf den vier leeren Thronen von Feendeden, so endet die Herrschaft der Hexe."
Da aber die Menschen dies nicht alleine fertigbringen, erhalten sie mächtige Hilfe: Aslan, der Löwe, herrscht normalerweise über das Königreich Narnia. Doch mit ihm hat es eine ganz besondere Bewandtnis...
Mein Eindruck
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Viel ist in dieses Buch und andere Narnia-Romane hineingedeutet worden. Dies muss nicht alles wiederholt werden. Feststeht aber, dass die Narnia-Chroniken seit über 50 jahren in Großbritannien zum Standard der Jugendliteratur gehören, und das sicher nicht ohne Grund. Sie verbinden Abenteuer und Wunder mit einer christlichen Botschaft.
Denn Edmund ist ein gefallener Mensch, der dem Bösen erlegen ist - ähnlich wie Gollum dem Bann des Einen Ringes. Er muss unbedingt erlöst werden, soll die Welt Narnia weiterbestehen können. Dafür aber muss ein bestimmtes Wesen eine der bösen Macht ebenbürtige Tat vollbringen. So viel sei verraten: Dieses zauberische Wesen ist der Löwe Aslan. Aber welche bewegende und erlösende Heilstat er vollbringt, müsst ihr selbst herausfinden.
Die Ähnlichkeit mit bestimmten Aspekten der "Herrn der Ringe" ist unübersehbar, kommt aber nicht von ungefähr: Die Oxforder Professoren C.S. Lewis und Tolkien gehörten der gleichen lockeren Literatenvereinigung an, den Inklings (das heißt sowohl "Tintenkleckser" als auch "Ahnungen") und lasen sich bei den Meetings ihre Manuskripte vor. Doch während Tolkien auf altisländische (Edda) und altenglische Quellen (Beowulf) zurückgriff, fühlte sich der Theologe C.S. Lewis in antiken Gefilden wesentlich heimischer: Daher die vielen Fabelwesen und Naturgeister, die noch bis in die Spätantike und Renaissance die mediterrane Vorstellungswelt bevölkerten.
Aber die beiden Profs verband der religiöse Glaube: Während sich Lewis mit der christlichen Religion als Atheist auseinandersetzte, war Tolkien von einem tiefgläubigen Katholizismus erfüllt, den er sicher nicht immer in seinem Werk verbergen konnte. Frodo etwa ist ebenso eine Erlösergestalt wie der wiederkehrende König Aragorn / Elessar. Und auch der gefallene Hobbit Gollum hat eine zentrale Rolle zu spielen. Von einem Deus ex machina kann keinesfalls die Rede sein, weder bei Tolkien noch bei Lewis. Aber Lewis ist wesentlich einfacher zu lesen.
Unterm Strich
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Für kleine und große Kinder ist dieses Buch ein ideales Geschenk, das es durchaus mit Tolkiens "Kleinem Hobbit" aufnehmen kann. Die Illustrationen in meiner Leinenausgabe addieren noch einmal eine zusätzliche, optische Dimension zum wundersamen Geschehen.
Michael Matzer (c) 2006ff
Info: The lion, the witch, and the wardrobe, 1950; übersetzt von Ulla Neckenauer; Brendow, Moers 2001; ISBN 3-87067-
Pro: spannend, unterhaltsam, einfallsreich, lehrreich, illustriert
Kontra: nichts
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Danke.
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