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Freiheitskampf ohne Erfolgserlebnis
Nach den "Geschichten aus Orsinien" legt die Amerikanerin jetzt auch einen Roman vor, der in dem fiktiven Land Orsinien spielt. Angesiedelt in der Zeit nach Napoleon, als Fürst Metternich eine Neuordnung Europas versuchte und die k.u.k. Monarchie Framkreichs Erbe antrat, schildert die Autorin das Leben eines jungen Mannes aus der Provinz Montayna, aus dem Val Malafrena.
Handlung
Itale (= Italien) will die Freiheit, für sich und sein Volk, er will die Revolution gegen Österreich und für eine konstitutionelle (also nicht absolute) Monarchie. Daher verläßt er das Gut seiner Eltern in den Bergen und geht mit Gleichgesinnten in die Hauptstadt Krasnoy, wo die jungen Rebellen eine Zeitung herausgeben. Die Regierung beäugt Itales Treiben mit zunehmendem Mißtrauen, schließlich wird beim Agitieren verhaftet und zu fünf Jahren Knast verurteilt.
Als seine Geliebte Luisa ihn endlich, nach über zwei Jahren, herausholen kann, ist Itale gesundheitlich und seelisch ein Wrack. Zurück in der Hauptstadt erlebt er den erfolglosen Aufstand mit und flieht nach Malafrena zurück. Die Freiheit, von der er träumte, gibt es nicht.
Fazit
Ein solches Buch als "Fantasy" zu veröffentlichen, soll wohl der Versuch des verlags sein, einem maroden Subgenre wieder auf die beine zu helfen.Ein durchschnittlicher Leser von Fantasyromanen kann mit solcher Kost wohl kaum etwas anfangen.
Vielmehr handelt es sich bei "Malafrena" um einen politisch und literarisch hochstehenden Entwicklungsroman, der eine Lebensweisheit der Autorin transportieren soll: Freiheit als solche gibt es nicht. Frei wird nur, wer seine Eingebundenheit in sein soziales und persönlich-geistiges Umfeld erkennt und akzeptiert.
Und es steckt wohl Absicht dahinter, daß Itales Weg von und nach malafrena vor allem für die frauen des Romans zur Queste/Suche wird. Luisa, die geliebte, scheitert mit ihrer Freiheitssuche ebenso wie Itale; Laura, seine Schwester, kann in der Männerwelt den Weg des Bruders nur gedanklich nitgehen und gewinnt trotzdem am Schluß als einzige; und Piera, "das Mädchen von nebenan", nimmt sich die Freiheit zu warten, solange bis der Freund erkennt, daß sie das ziel seiner (vielleicht lebenslangen) Reise ist.
Für die Lektüre sollte man sich Zeit nehmen, denn sie macht sehr nachdenklich. Es schadet nicht, wenn man vorher schon "Planet der Habenichtse" (1974) gelesen hat. Dieser Roman schildert ja auch die Konfrontation von freihelichem, aber anarchistischem Gedankengut mit dem kapitalistisch-machtorientierten System eines anderen Planeten. Nun ist Le Guin mit "Malafrena" quasi wieder auf der Erde gelandet.
Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff
Info: Malafrena, 1979, Nr. 06/4375, München; 475 Seiten,aus dem US-Englischen übertragen von Gisela Stege
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Danke.
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