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Lawhead wurde bei uns mit seinem Pendragon-Zyklus bekannt, der ebenfalls bei Piper herauskam. Inzwischen erschienen von ihm die Fantasy-Trilogie "Das Lied von Albion" (Brendow/Bastei-Lübbe) und diverse SF-Romane (Bastei). Die fünf Bände des Pendragon-Zyklus sind davon sicherlich die besten. Sie werden auch keineswegs von Lawheads allererstem Zyklus übertroffen, "Saga des Drachenkönigs", die bereits 1985 in England erschien und in fast allen englischsprachigen Buchhandlungen mit Fantasy-Regal zu finden ist. Dennoch sind den drei Romanen etliche Schwächen anzumerken. Der Autor dürfte nicht allzu glücklich darüber sein, daß man in Deutschland seine schwächsten und frühesten Romane als neueste Werke verkauft.
Handlung
Im 1. Band der Trilogie, "In der Halle des Drachenkönigs", gerät der Tempelnovize Quentin in die Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern des rechtmäßigen Königs Eskewar - dem Drachenkönig - und seinem Bruder Jaspin, der den Thron raubt. Jaspin gelingt dies nur durch die finsteren Machenschaften des bösen Zauberers Nimrod (nicht gerade der biblische Jäger!). Nimrod kann z.B. seine Gestalt wechseln. Ein sterbender königlicher Ritter taucht eines Tages in Quentins Tempel auf und verlangt, daß man eine Nachricht an die Königsburg überbringt. Quentin macht sich auf den Weg nach Askalon. Unterwegs und in der Burg gewinnt er Freunde, so etwa den Weisen Derwin und den Jäger Toli vom Waldvolk der Dscher. Sie besiegen zuerst Jaspin auf dem Schlachtfeld - zusammen mit Eskewar; dann besiegen sie Nimrod auf dessen Burg auf einer einsamen Insel. Quentin wird als Retter des Königreichs gefeiert.
Das Ganze ist sehr unterhaltsam und spannend erzählt - mit der Stimmung, die im ersten Band des "Herr der Ringe" vorherrscht. Man weiß nie genau, was Nimrod als nächstes ausheckt. Wichtig für die Folgebände ist die Begegnung mit der versunkenen Kultur der Alten, den Ariga, die in der Stadt Dekra eine große Bibliothek und schöne Kunstwerke hinterlassen haben - jedoch auch einen neuen Gottesglauben geschaffen haben. Der Glaube an einen einzigen, allerhöchsten Gott ist für Quentin und seine künftigen Anhänger neu. Er selbst diente im Tempel des Ariel, einem von vier Göttern des bisherigen Mensandor-Reiches.
Fazit
Lawhead wurde 1951 geboren und war in seiner Studentenzeit stark in christlichen Verbindungen engagiert. Diese christliche Ausrichtung in seiner Fantasy ist überall deutlich sichtbar. Sie wird jedoch nicht dogmatisch ausgedrückt, sondern spiegelt sich in der jeweiligen Handlung und der Motivation der Romangestalten wider. Leider passiert es dem Erzähler immer wieder, daß er seinen Figuren - besonders den geistigen Führern - lange Monologe in den Mund legt, in denen sie über die Qualität und Notwendigkeit des Glaubens an ein allerhöchstes Wesen dozieren. Die so Belehrten schlucken die Doktrin auch meist widerspruchslos - schließlich sollen sie ja die Handlung zum gewünschten Ende voranbringen, das dann meist darin besteht, das Wirken eben dieses postulierten Gottes zu belegen.
Man sollte die drei Romane nicht einzeln, sondern in einer Reihe zusammen lesen. Die Hauptfigur nämlich, Quentin, entwickelt sich im Verlauf der Trilogie von einem unbedarften Novizen zum Retter der Welt, dem Priesterkönig. Er macht also ein spirituelles Wachstum durch, das so besser zu erkennen ist. Dieses Wachstum hat - wie in jedem Artus- und Ritterroman - mehrere Stationen. So etwa die Todesnähe, der Zweifel am Glauben/Gott, Erfahrung der Liebe/Minne, Liebe zum König des Landes (eine Einheit!), Kampf gegen diverse böse Wesen: Gegner des Glaubens, Vernichter der Welt, Verkörperungen unchristlicher Tugenden usw. Diese Wesen können auch in den eigenen Reihen zu finden sein, so etwa Jaspin, der Bruder des Königs in Band 1, und bei Fürst Ameron, der das Schwert des Königs raubt. Die meisten aber wollen nur die Macht an sich reißen: Nimrod, der Zauberer, seine Marionette Jaspin, und Nin der Verheerer. Natürlich werden sie von den Bewahrern christlicher Tugenden vernichtet.
Alle drei Bücher haben ausgesprochen mittelalterliche Qualitäten. Da wäre als auffälligste die Sprache. Sie entspricht in ihrem Pathos und ihrer Gestelztheit der Nibelungen-Sage und anderen höfischen Epen. Der deutsche Übersetzer bringt dies ausgezeichnet herüber - was vielleicht nicht jedermanns Geschmack entspricht. Zum zweiten entspricht das ganze Personal und seine Gedankenwelt dem höfischen Mittelalter. Wie schon zu Shakespeares Zeiten bildet der König eine heilige Einheit mit dem Land, das er beherrscht. Und wenn er stirbt - wie am Ende des 2. Bandes - so muß schnellstens gleichwertiger Ersatz her: Quentin, der Priesterkönig. Denn er führt ja das heilige Schwert des Glaubens.
Auch Frauen (allesamt Prinzessinnen!) und Gelehrte sind von ähnlich hoher Gesinnung, so daß sie in Zeiten des Kampfes und der Not ihre eigenen Sorgen hintanstellen und ihre Männer unterstützen bzw. diese gut beraten, und sei es mit uralten Rätseln.
Was ist hier überhaupt Fantasy-mäßig, fragt man sich zu Recht. Im ersten Band sind es die Taten und Tricks des Zauberers, im zweiten lediglich das Zauberschwert Zallkyr, im dritten
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Danke.
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