Friederike Köster

Fremd und doch daheim?!

Jugend. Geest-Verlag, Vechta. 10 Seiten. ISBN: 3-937844-99-6

Fremd und doch daheim?!
Friederike  Köster: Fremd und doch daheim?!

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Wo ist man fremd – und wo daheim? Eine Frage, die jeden beschäftigen kann. In einer Zeit, in der man immer öfter wegen Beruf oder Studienplatz seine Heimatstadt verlassen muss, in eine andere Stadt geht.

„Wo meine Heimat ist? Da wo mich niemand stört, niemand wissen will, wer ich bin, niemand wissen will, was ich tu', niemand wissen will, woher ich gekommen bin, da ist meine Heimat, da ist mein Vaterland. (Aus: B.Traven, Das Totenschiff)

85 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und zwanzig Jahren folgten im Frühjahr 2005 einem Aufruf der KulturLernwelt Essen und dem Geest-Verlag, aufzuschreiben, wie es ihnen in „ihrer“ Stadt geht. Die Rede ist von Essen.

Aber es geht nicht um die moderne Wirtschafts-, Handels- und Dienstleistungsmetropole im Herzen des Ruhrgebiets und nicht darum, wie Städte und ihre Beziehungen zu Partnerstädten darzustellen verstehen, sondern es geht um Kinder und Jugendliche. Um d e r e n Alltag.

Wie sehen sie Essen als Heimat?. Nicht als Heimat von namhaften Firmen, Top-Ten der deutschen Messeplätze, sondern Heimat, weil sie hier geboren wurden, weil ihre Eltern als Gastarbeiter kamen, wegen Krieg und Vertreibung die eigene Heimat verlassen mussten, und eben nun in Essen leben. Und folglich sie, als deren Kinder.
Den Auftakt machen Beiträgen von in Essen Geborenen. „Essen - ein Ort, der nicht gut behandelt wird!“ schreibt der neunzehnjährige Christian.
„Eines Tages ist nichts mehr so wie früher“, berichtet die siebzehnjährige Kerstin und gibt die Eindrücke ihrer Großmutter von der allmählichen Verwandlung ihrer Stadt wieder, in der zehn zwanzig Jahre später durch Bau- oder Modernisierungsmaßnahmen nichts mehr so ist, wie früher. Nichts wiedererkennbar ist.

Im zweiten Teil: „Was ich an meiner Stadt habe“ kommen Kinder und Jugendliche zu Wort, die durch familiäre, politische oder soziale Umstände aus einem anderen Land in die Ruhrgebietsmetropole gekommen sind.

85 Berichte schildern den Alltag zwischen der Kultur des Herkunftslandes und die Befindlichkeit in der Gegenwart der Heimatstadt Essen. Eindrücke von Kindern und Jugendlichen aus Ländern wie Afghanistan – Birma – Kasachstan - Kongo – Libanon - Sri Lanka – Türkei, um nur einige zu nennen. Schnittstellen der Kulturen.

Was so leicht und positiv als „multikulturell“ bezeichnet wird und oft auch kulturbereichernd erlebt wird, muss sich zuvor in einem knallharten Alltag bewähren. Gegen Ausländerhass, die Angst der Deutschen, Eingewanderte trügen Schuld an Arbeitslosigkeit und sozialer Ungerechtigkeit; Fremdenfeindlichkeit, Rassenhass und Sozialneid. „So einer wie du macht kein Abitur!“ sagte jemand zu Carlo und er schreibt: „ich muss immer kämpfen, die Angst macht mich krank.“

Ausgrenzung wegen Hautfarbe, Kleidung, Religion und anderer Befremdlichkeiten sind an der Tagesordnung. Gewalt gegen Ausländer eine ständige Bedrohung. Positiv angeführte Qualitäten wie Demokratie, Gedanken-und Meinungsfreiheit bleiben dadurch nur den "wirklich" Deutschstämmigen vorbehalten. Denen, die seit Generationen verwurzelt sind, die Stadt und Land kennen und auch nutzen können.

85 Textbeiträge, die Diskussionsstoff liefern, sollen Eltern, aber vor allem Verantwortlichen in Wirtschaft, Politik und Verwaltung Anhaltspunkte für verantwortliches Handeln und Miteinander im Alltag geben, wobei sich dieses Projekt auch in jede andere Stadt denken und übertragen liesse und hoffentlich Nachahmung findet.

Mit Unterstützung der G.D.Baedeker Stiftung Essen ist den beiden HerausgeberInnen Friederike Köster, zuständig für die systematische Verknüpfung von Schule und Kultur, sowie Artur Nickel, Autor und Lehrer, ein wertvoller Beitrag gelungen. ©Ulrike M. Dierkes






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