Sarah Khan

dein film

Sach. dtv film, 255 Seiten. 34.90 DM . ISBN: 3-871-34425-7

Sarah  Khan: dein film

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Ein lahmendes Figuren-Potpouri aus mehr oder weniger an sich, dem Pizzabacken und der Medienbranche scheiternden Existenzen.


"Dein Film oder kein Film – das ist hier die Frage" heißt es wegweisend im rückseitigen Klappentext und die Antwort lautet: leider entsteht beim Lesen des Romans von Sarah Khan kein Film. Kein Film in Worten, kein Film im Kopf, eher Bruchstücke, vielleicht einige gute Szenen, Sequenzen.

Und dabei ist einiges zunächst viel versprechend: Der Titel des Buches mit dem populären Thema, der artifizielle Einband, das ausgesuchte Seitenlayout, selbst das Einlassbändchen wirkt noch verlockend. Und dann liest man von Seite zu Seite in Erwartung des Knüllers und wird mit Einfällen konfrontiert, die nicht wirklich ausgereizt, mit Figuren, die nie wirklich lebendig werden. Sie bleiben sozusagen Schemen auf der inneren Leinwand.

Noch mal Zitat Einbandtext: "Es ist Frühling - und alle waren auf den großen Film:" das kennen wir, das tun wir alle im Frühling, da wollen wir mehr wissen - "Sonja Schälmeister, die für das Stadtmagazin headquarter schreibt und ein Interview mit Weltstar Gregory Price ersehnt" - viele von uns schreiben für irgendwen oder -was und kennen auch das: das Warten auf den Moment des persönlichen Durchbruchs - "Weltstar Gregory Price, der im sommerlichen Hollywood-Blockbuster die Hauptrolle spielt und zur Premiere in Deutschland erwartet wird" - gut, wenige von uns sind oder werden wahrscheinlich Weltstars, aber schön, immerhin mal einen quasi von innen kennen zu lernen - "Dennis, junger deutsch-türkischer Filmfreak, der Sonja dazu bringen möchte, am Drehbuch für seinen ultimativen Vampirfilm mitzuarbeiten" - das verspricht interkulturelle Quote ebenso wie Konfliktpotential und eine Frühlings-Lovestory, gerahmt von einem merkwürdigen filmischen Anspruch - "und nicht zuletzt Vlad, der pubertierende Vampir, dessen Existenz von der Disziplin und Kreativität seines Schöpfers Dennis abhängt" - ja wenn das mal so wäre, liebe/r Klappentexter/in. Denn es hängt von der Autorin ab, dass man von all den Figuren auf den 255 Seiten nicht mitgerissen wird. Ein Vampir, der kein Blut saugt, bleibt eben blass, und mit ihm alle anderen Figuren: blutleer, schemenhaft, nicht kunstvoll sondern künstlich, ohne `drive´, ohne Leidenschaft. Auch das ist natürlich eine Kunst.

Und dann war da noch jenes Interview mit der Autorin in einem dritten Fernsehprogramm, in dem sie ihrer Zuversicht Ausdruck verlieh, dass ihr Roman ein Stoff für die Verfilmung von einem ganz Großen sei (mindestens Polanski, oder?). Das ist schon ein besondere Form von Humor...

Textauszug:
"Wirklich ein schönes Gesicht haben Sie, junger Mann. Wie lebt es sich heutzutage mit so einem Gesicht?
Dennis überlegt kurz. "Kreativität kann Glas durchschneiden. Aber Schönheit...kann das nicht."
"Kreativität", wiederholt Ordog, es klingt eckig. Er setzt sich zu Dennis. "Soso. Kreativität. Und was genau inspiriert Sie, junger Mann?"
Es ist Dennis, als sähe er einem Traumgeschehen zu, sich selbst darin betrachtend. Aus dem Traum wird eine Melodie, eine engelhafte Stimme singt; und Ordog spürt sie auf, tankt daran.
"Mädchen inspirieren mich. Ein bestimmtes Mädchen. Ihre bunten Kleider, das Sonnenlicht in ihrem Haar..." Dennis reibt sich verzweifelt die Augen. Er glaubt nicht, was er da sagt.

 

 






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