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Sherlock auf Spurensuche durch die Jahrhunderte
In Hugharts erstem mystischen Chinaroman – "Die Brücke der Vögel" - erzählte er von Göttern und listigen Weisen, kräftigen Bauerntölpeln und anmutigen Schönheiten, bösen Männern und durchtriebenen Mächtigen. Damit errang er 1985 den World Fantasy Award. Würde die Fortsetzung die Erwartungen erfüllen können?Sie kann. Das vorliegende Buch schließt nahtlos an das erste an und treibt das Ränke- und ratespiel in einem alten China, das es so nie gegeben hat, auf die Spitze. Wie schön klingt es in den Ohren, wenn Meister Li, der uralte Gelehrte mit dem sprühenden Witz, seinen Spruch herunterbetet: "Ich heiße Li, mein Vorname ist Kao, und ich habe einen kleinen Charakterfehler"! Er ist nämlich notorisch gerne Detektiv.
Handlung
Seit dem ersten Buch hat sich etwas getan. Meister Li hat seinen ehemaligen Klienten, den Bauernjungen Nummer zehn, der Ochse, als Gehilfen aufgenommen und weist ihn an niederzuschreiben, was ihnen so alles in der letzten Zeit widerfahren ist. Dabei handelt es sich wieder um ein kompliziert aufgebautes und weit in die Historie Chinas eingreifendes Abenteuer. Kein Wunder, wenn Nummer Zehn schließlich schreibt: ""Beginne am Anfang", sagte Meister Li, "So wie du ihn verstanden hast, berichte bis zur Mitte, erzähl weiter bis zum Ende und hör dann auf." Das will ich tun, und vielleicht schreibt mir ein freundlicher Leser und erklärt mir die ganze Geschichte."
Das Abenteuer beginnt mit rätselhaften Morden an Mönchen im Tal der Seufzer, geht dann weiter mit dem plötzlichen Absterben von Teilen des Tals und gipfelt im Auftauchen des lachenden Prinzen, eines Tyrannen, der schon seit Jahrhunderten tot sein sollte. Wie sich herausstellt, beherrscht er die Magie so perfekt, daß er sogar seinen eigenen Tod ungeschehen machen konnte.
Meister Li versucht das Rätsel zu lösen und stößt ständig auf neue Komplikationen: Er bekommt es mit Falschspielern zu tun, begibt sich an den Hof eines Barbaren, besorgt für die Huren ein neues göttliches Oberhaupt, wagt sich in die Hölle hinab, durchforscht Labyrinthe und trifft auf einen wunderschönen Mann, der sich für pfirsichrunde Jungenpopos interessiert. Nach strapaziösen Gewaltmärschen durch Zeit und Raum (rund 750 jahre sind zu überspringen) vermögen Li und Nummer Zehn Zusammenhänge zwischen Menschen aus gänzlich verschiedenen Epochen aufzuklären, Ordnung wieder herzustellen und den Toten ihre Ruhe wiederzugeben.
Fazit
Faszinierend wie das ganze Umfeld des Romans (alle handelnden Personen sind auf ihre eigene Weise skurril und beachtenswert) ist die Kombinationsgabe des Meisters, der, angestachelt von zuviel Wein, jedes Rätsel zu lösen vermag. Zauberhaft sind die göttlichen Verwicklungen, die hinter menschlichen Handeln auf der Erde stehen, und wahnwitzig die Ideen, die Hughart da ausgebrütet hat.
Das Buch gewährt Einblicke in Leben und Weisheit des alten China, auch in die sozialen Bedingungen einer früh-industriellen Feudalgesellschaft. Abgesehen davon ist es ein unterhaltsamer Kriminalroman, der sich hinter dem "Namen der Rose" nicht zu verstecken braucht.
Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff
Info: The Story of the Stone, 1987; Nr. 8380; 327 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Manfred Ohl und Hans Sartorius
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