Wolfgang Hohlbein
Wyrm. Das Geheimnis von Morrisons Farm
Fantasy. Thienemann, Stuttgart. ISBN: 3-522-17183-7
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Joffrey Coppelstone ist stellvertretender Direktor des Straßenbauamtes in Providence und auf dem Weg zu Morrisons Farm, um den Besitzer davon zu überzeugen, daß sein Grund und Boden für den Bau einer neuen Straße benötigt wird. Das scheint auch bitter nötig zu sein, denn der Weg, den Coppelstone befährt, ist kaum noch benutzbar. Außerdem scheint er Autoreifen, Taschentücher und Blut zu lieben... Morrison selbst entpuppt sich als unheimlich entstellter und dazu äußerst halsstarriger Mann, und auch seine Nachbarn in der Stadt erweisen sich Coppelstone gegenüber als wenig gastfreundlich. Er macht einige unheimliche Beobachtungen, und im Nachbarstädtchen erzählt man Coppelstone geradezu Horrorgeschichten über uralte Mächte, die angeblich rund um Morrisons Farm ihr Unwesen treiben. Coppelstone beschließt, dem Spuk ein Ende zu bereiten, aber der Feind, dem er sich schließlich gegenübersieht, ist wohl wirklich nicht von dieser Welt...
Zum Glück nur selten, aber manchmal eben doch zahlt Hohlbein seiner Fließbandproduktion Tribut und liefert einen Schnellschuß ab, der sich genau als solcher liest - nicht Fisch, nicht Fleisch; nicht direkt eine Niete, aber doch weit weg von seinem gewohnten spannungsgeladenen Enthusiasmus; "Wyrm" ist kein Buch, das man mit angehaltenem Atem verschlingt. Der Held ist zu indifferent für eine Identifikationsfigur, die Bedrohung durch die Wurmkreaturen nicht plastisch genug zum Fürchten, zumal sie sich auch noch in Mitleid mit den Opfern auflöst.
Die Handlung läßt die sonst vom Autor gewohnte nahezu schwerelose Schnelligkeit und Flüssigkeit vermissen; sie offenbart logische Schwächen und liefert nur eine unbefriedigende Erklärung der Geschehnisse; kurzum: ein Buch, das sich der Sammler ins Regal stellt und ihn auf bessere Hohlbeintage hoffen läßt.
Ute Perchtold/Michael Matzer(c)1999ff.
286 Seiten, DM 39,80.
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