Wolfgang Hohlbein
Die Kinder von Troja
Fantasy. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach. ISBN: 3-404-21204-5
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Tritt Athene in den Hintern!
Eines der größten Epen des Abendlandes: die Ilias- der zehn Jahre währende, blutige Kampf um Troja und der Sieg der listigen Griechen. Bestsellerautor Hohlbein hat die Geschichte in den tagen vor seinem Großverdienertum liebenswert und unterhaltsam umgesetzt, aber ohne aufgesetzte Sentimentalität, sondern mit Humor und witzigen Seitenhieben sowie mit phantasievoll ausgeschmückten Details, die Reporter Homer wohl entfallen waren. Wer hätte gedacht, daß das berüchtigte Trojanische Pferd ursprünglich dazu dienen sollte, Agamemnon, Odysseus und Co. einen "heldenhaften" Zutritt zu Trojas bestem Bordell zu verschaffen?
Neben diesen humorvollen Zügen hat der Roman jedoch auch seine ernste Seite. Der 16-jährige Thamis, eines der "Kinder trojas" aus dem Titel, wagt es, sich gegen Pallas Athene zu stellen, als die Schutzgöttin der Stadt den Untergang Trojas beschließt.
Mit Hilfe von Äneas, der Seherin Kassandra und einem uralten Maler heckt er einen Plan aus, wie wenigstens die Kinder Trojas der nahenden Katastrophe entgehen können. Und weil bei Hohlbein auch die Götter nicht allmächtig sind, gelingt einhundert Kindern die Flucht, während die mächtigste Stadt der Alten Welt in einer Flutwelle versinkt. Und Äneas begibt sich auf eine lange Reise: nach Rom!
Fazit
Das Buch ist locker und leicht zu lesen, obwohl es um ein ernstes Thema geht, liebenswert und humorvoll: beste Unterhaltung, die zum Nachdenken anregt.
Mit einem Autoreninterview!
Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff
Info: Nr. 21204, 247 Seiten
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