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Zwangsprostitution, Kinderarbeit und Sweatshops in Drittweltländern machen deutlich, dass die Sklaverei nicht, wie viele meinen, seit dem 19. Jahrhundert von der Tagesordnung verschwunden ist. Die Vereinten Nationen nennen sogar Zahlen (27 Millionen Menschen), die weit über den Schätzungen für den Sklavenhandel früherer Epochen liegen. In der Zeit zwischen der Entdeckungsreise Columbus’ und dem weitgehenden Verbot des Sklavenhandels im 19. Jahrhundert sollen über elf Millionen Afrikaner versklavt und in die Neue Welt verschifft worden sein.
Nun gehört der damalige Sklavenhandel nicht gerade zu den historischen Ereignissen, die besonders gut dokumentiert sind. Man machte nicht viel Aufhebens um diese Art des Warenverkehrs, die mit so viel menschlichem Elend verbunden war. Deshalb ist es ein Glücksfall, dass vor kurzem das Logbuch des jungen Franzosen Robert Durand auftauchte. Er heuerte 1731 als Erster Leutnant auf dem Sklavenschiff „Diligent“ an. Da er noch über keine große Erfahrung verfügte, notierte er seine Erlebnisse gewissenhaft und mit einer gewissen Neugier. So erfährt der Leser viele Einzelheiten (teilweise auch weniger interessante) über die mehr als einjährige Fahrt vom bretonischen Hafen Vannes zur afrikanischen Westküste, wo unter unwürdigen Bedingungen 256 Schwarze an Bord genommen werden, die dann in Amerika verkauft werden. Die Fahrt endet wieder in Vannes, erstaunlicherweise als wirtschaftlicher Misserfolg und mit einem Prozess der Schiffseigner gegen den Kapitän, der in die eigene Tasche gewirtschaftet haben soll.
Der amerikanische Wissenschaftler Richard Harms hat das Tagebuch Durands geschickt verknüpft mit einer Gesamtdarstellung des transatlantischen Sklavenhandels, die sowohl das unermessliche Leid der Sklaven als auch die wirtschaftlichen Hintergründe erläutert. Sein Buch liest sich wie ein Roman, was wissenschaftlich orientierte Leser jedoch nicht abschrecken sollte.
Dietmar Adam
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