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Alle Jahre wieder sucht sich Christoph Buchwald einen anderen Partner,
genauer: einen bekannten Lyriker, mit dem zusammen er das neue Jahrbuch
bastelt. Wer die letzten Jahrbücher verfolgt hat, dem sind vielleicht
Ludwig Harigs amüsante Fußballgedichte im Gedächtnis geblieben,
weil sie so schön leichtverdaulich sind. Und so dominieren im neuen
Jahrbuch auch „die heiteren Verse“. „Ein Hoch dem Düdellütt“
überschreibt Harig seine Nachbemerkung, und so liest man Blödsinn,
der Heinz Erhard besser gelungen war. Absoluter Tiefpunkt ist Werner Althoffs
„Gedicht“ „Schnell, schnell“: „Schnell, schnell - noch ein Gedicht/ die
Post macht gleich die Schalter dicht./Was jetzt nicht abgeht, ist verloren,
drum Schluß, auch wenn’s nicht ausgegoren.“ Doch in der neuen Jahressammlung
ist durchaus auch höherer Blödsinn zu finden. Neben dem höheren
und tieferen Blödsinn stehen auch Peter Rühmkorfs melancholische
Abgesänge auf das eigene Leben, zweifelsohne Höhepunkte. Das
Jahrbuch versammelt wie jedes Jahr vor allem altbekannte Namen, Durs Grünbein,
Robert Gernhardt, Harald Hartung, Christoph Meckel usw. Neuentdeckungen
macht man im Jahrbuch wenige, ganze Zweige ernstzunehmenden lyrischen Schaffens
werden ausgeblendet, vor allem aus dem Bereich der „Slam Poetrys“ oder
aber lakonische Lyrik - Walter Helmut Fritz beispielsweise ist mit keinem
Gedicht vertreten, das gleiche gilt für Walle Sayer, dessen bildhaften
Texte Höhepunkte in vielen anderen Jahrbüchern sind.
Buchwald und Harig werfen auch Blicke über den Tellerrand hinaus.
Jüngere Lyrik aus Polen ist es diesmal, die fern vom Tellerrand erscheint.
Neu im Jahrbuch ist ein Kapitel „Across the Atlantic“, für das der
amerikanische Herausgeber-Kollege von Christoph Buchwald die besten Gedichte
ausgewählt hat. Auch hier sind es zumeist ältere Lyriker, die
den Ton angeben.
Es ist wie jedes Jahr: Einige Gedichte im neuen Jahrbuch sind es, die
bleiben werden, andere werden als „Düdellütt“ verfliegen. Bleiben
wird das wohl beste Gedicht des Bandes, nämlich Hellmuth Opitz’ „VierMinutenMai“
- wer in eine Buchhandlung geht und sich den Band nicht kaufen möchte,
sollte wenigstens diesen Text lesen. Er findet sich auf Seite 130. Matthias
Kehle
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