Ralph Hammerthaler

alles bestens.

Undefined. Rowohlt, 285 Seiten. 19.90 EUR . ISBN: 3-498-02966-5

Kotzbrocken Yippieh, auch Yuppies haben Problemzonen.
Ralph  Hammerthaler: alles bestens.

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"Sie sagte nichts, sie küsste mich, sie sagte: ich kann nicht anders, ich dachte: sie ist so weit, sie sagte: du brichst mir das Herz, ich sagte nichts, ich sagte mir: ein Bruchstück genügt.
Ich war zufrieden, ich hatte alles erreicht. Von nun an brauchte ich nur darauf zu warten, dass sich ein Leben zerstörte. Ich werde dabei zusehen, sagte ich mir, und ich werde mir, wenn es so weit ist, ans Herz greifen. Das hoffe ich zumindest."

Vom ersten Satz an begegnet uns ein sagenhaft affektierter Ich-Erzähler, den man, träfe man ihn persönlich, eigentlich nur aushalten könnte, ließe sich seiner Haltung Ironie unterstellen, was in "alles bestens" aber nicht geht, weil es eben nicht so ist. Nein, Ralph Hammerthaler schildert uns in seinem ersten Roman einen ums Verrecken ‚coolen Gewinnertypen'. Also wünscht man dem geschäftlich und geschlechtlich sehr erfolgreichen Schnellfxxxer die Pest an den Hals, und siehe, ach Gottchen, der Ärmste bekommt zweierlei Krisen.

Zum ersten wird er von Bewusstseinsausfällen geplagt. Es gibt Phasen, in denen zwar sein Körper noch normal reagiert, er sich seiner Handlungen aber nicht mehr bewusst ist. Die Überlagerung von Realität und Tagtraum führt zunächst zu einigen (auch erzählerischen) Überraschungen, weil sich für Held und Leser gleichermaßen Traum und ‚Wirklichkeit' verwischen. Doch diese Verwirrungen genügen unserem Protagonisten (und dem Autor) noch nicht. Er denkt sich daher einen Selbstversuch aus, der ihn nach Wiedererwachen im Ergebnis erstaunen soll: Er hinterlegt eine Pistole mit Munition in Griffnähe in der Hoffnung auf ungeahnte Affekte, und das führt zu - vielleicht nichts, aber das wollen wir hier nicht ganz verraten.

Zum zweiten bekommt er, von seinem Leben gelangweilt, eine Sinnkrise, oder das, was man eben Adäquates bekommen kann, wenn man eigentlich alles hat - einen eigenen Verlag mit der sehr gut gehenden Zeitschrift "Wissen" und damit Geld, Renommee, Erfolg bei Frauen -, außer einem Gewissen. Er ist in keiner Weise wirklich erregbar, sondern seine Coolness ist zur Falle geworden. Anstatt nun einfach aus dem Fenster zu springen oder sich endlich mit seiner Pistole, die ihm mehrmals zumindest zu Gewaltfantasien verhilft, selbst zu erschießen, fängt er an, seinen rudimentären Freundeskreis aufzumischen. Sein Plan: Er möchte, getrieben auch von seiner permanenten sexuellen Konsumhaltung, seinem besten Freund und verlagstechnischen Helfer die Freundin ausspannen. Eigentlich ein uraltes Ding, wird aber immer wieder gerne gelesen.

Wie man merkt: Ralph Hammerthalers Figur, ein Mix aus bekannten Klischees und neuen Unausstehlichkeiten, funktioniert relativ gut, der Autor schildert diese Person, die man auch als ‚kleines Arschloch' bezeichnen könnte, durchaus gelungen, so dass man gerne weiterliest, um herauszubekommen, wie sie denn nun "zugrunde geht", wie es der Klappentext verspricht. Nur leider: ausgerechnet dieses Versprechen wird nicht wirklich eingelöst.






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