Wim Gijsen

Wendekreise

Fantasy. Heyne, München. ISBN: 3-453-15604-8

Wim  Gijsen: Wendekreise

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Wim Gijsen (1898-1990) ist einer der bekanntesten niederländischen Autoren. In Deutschland erschienen seine Science Fiction-Romane Die Ersten von Rissan (1980) und Die Könige der Vorzeit sowie die Fantasy-Romane um Iskander den Traumdieb (alle bei Heyne). Die Sandrose ist der zweite Band in der Trilogie um die junge Frau Deirdre, die dazu berufen scheint, die seit Jahrtausenden gespaltenen Völker, die um das Lavendelmeer herum siedeln, wieder zu versöhnen.

Handlung

Deirdre wurde als Kind von einen alten weisen Frau prophezeit, daß sie das Schicksal der Völker bewegen werde. Nun ja, im ersten Teil der Trilogie, "Wendekreise", sieht ihr Leben nicht unbedingt danach aus. Sie lebt halbwegs zufrieden im Tempel der Göttin, als sie die Nachricht erhält, daß ihr im Sterben liegender Vater sie ruft. trotz des Verbots verläßt sie den Tempel, um nach Hause zu eilen. Ihr Vater ist schon tot, doch sie kann für sich einen bedeutenden Teil des Erbes ergattern. Damit zieht sie in die "große Stadt" Chelle.

Als ahnungsloses Landei kommt es ihr gelegen, daß sich eine junge Diebin ihrer annimmt. Sie werden ein Liebespaar. Doch Deirdre hat Pläne, und sie trennt sich von der jungen Frau. Sie macht mit ihrem Erbe ein geschäft auf, das bald floriert. Bald halten Freier um ihre Hand an, die sie jedoch samt und sonders abweist. Das ist ein Fehler, denn besonders einem Kaufmann macht ihr geschäft Konkurrenz. Er schwärzt sie an, und Deirdre wird gegen ihren Willen in die Leibeigenschaft gezwungen und muß sich im Tempel der Göttin prostituieren.

Fazit

Mit der Deirdre-Trilogie hat Gijsen ein Juwel europäischer Fantasy geschrieben, das sich einfallsreich und wohltuend von der Einheitskost amerikanischer Fantasy abhebt. Mag der erste band noch nicht besonders rasant sein, so entschädigen dafür doch die beiden Folgenbände durch mehr Action.

Gijsen stellt uns das Innenleben seiner Figuren lebendig und detalliert vor, so daß ihre Handlungen weitaus plausibler erscheinen als der Aktionismus in US-Fantasy. Der innerste Antrieb Deirdres ist ja nicht Geldgier und Suche nach Vergnügen, auch nicht die Rettung der Welt, sondern der Dienst an der lebendigen Göttin, die sie für sich auserkoren hat. Dieser feste Glaube Deirdres bestimmt ihre handlungsweise, und soll sie nicht lächerlich oder absurd erscheinen, muß ihr Glaube plausibel und seriös dargestellt werden. Dies artet jedoch nicht in innere Monologe aus, wie man vielleicht meinen könnte. Vielmehr zeigt sich Deirdres Einstellung in den Dialogen und Auseianndersetzungen mit ihrer Umgebung. Daß sie zum Liebesdienst unter dem Dach der Göttin gezwungen wird, ist eine ironische Umkehrung der rechten Verhältnisse, an der offenbar die verdrehten Chauvi-Männer in Deirdres Umgebung schuld sind.

Daß in Lure, jenseits der Berge, Männer unter der Herrschaft der Frauen stöhnen, ist eine ironische Inversion der Chelle-Verhältnisse. Doch dieser Zustand, das zeigt Gijsen deutlich, ist ebenso bedauernswert wie die Kultur Chelles. Bleibt also noch der Aufbau eines dritten utopischen Weges: Dies läßt die Deirdre-Trilogie als logische Konsequenz offen.

Michael Matzer / michael@matzer.de © 1999ff

Info: keerkringen, 1985; Heyne 6/1999, Nr. 06/9039, 333 Seiten, aus dem Niederländischen übertragen von Hildegard Höhr






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