William Gibson

Mona Lisa Overdrive

SF. xxxx, ISBN: 3-453-10832-9

William  Gibson: Mona Lisa Overdrive

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Wie bereits erwartet, tauchen wieder komplett neue Charaktere auf, doch trifft man auch auf alte Bekannte aus den Vorgängerbänden: Angie ist mittlerweile zum SimStim-Star geworden und versucht nach einer Entziehungskur nun wieder den Weg zurück ins Medienbusiness zu finden. Bobby hat sich von ihr getrennt und benutzt sein ganzes Geld, um Leute zu bezahlen, die seinen komatösen Körper - angeschlossen an eine Art privaten Cyberspace - beschützen und am Leben erhalten. Und auch Molly, eigentlich schon im Ruhestand, wird erpreßt und soll im Auftrag eines Unbekannten eine Entführung durchführen.
Die Geschichte wird im altbewährten Stil, diesmal jedoch mit sogar vier Handlungssträngen, vorangetrieben und am Schluß routiniert zusammengeführt. Gibson versteht es einfach, die einzelnen Teile langsam miteinander in Beziehung zu setzen und die Geschehnisse durch die Augen der unterschiedlichen Protagonisten realistisch und spannend zu schildern. Durch die Tochter eines Yakuza-Bosses - die bei einem Londoner Gefolgsmann in Sicherheit gebracht wird, schnell aber dessen dubiose Machenschaften durchschaut - wird dem Leser ein Eindruck der japanischen Hierarchie und des Lebensstils der Tokioter Oberschicht gegeben; durch Angies Augen erlebt man die zwei Seiten des Lebens eines Medienstars; und aus der Perspektive eines entlassenen Häftlings kann man die seelischen Qualen der angewendeten Strafmaßnahmen miterleben ... durch den Kunstgriff mit den neuen Charakteren - die nur Nebenrollen spielen gleichzeitig aber im Zentrum der Erzählung stehen, gelingt es Gibson sein Cyberpunk-Szenario um weitere Facetten zu bereichern.
Die Handlung ist um einiges komplexer als die der ersten beiden Bände, denn obwohl schnell klar wird, daß Angie entführt und anschließend von einer heruntergekommenen Prostituierten ersetzt werden soll, bleibt die Rolle 3Janes - die anscheinend im Hintergrund die Fäden zieht - und die Funktion des an Bobby angeschlossenen Gerätes für lange Zeit im Unklaren.
Urteil: Gegen Ende hin wird das Ganze etwas kompliziert und meta-physisch, wozu vor allem der Voodoo-Anteil und die ziemlich abgedrehten Vorstellungen über die Gestalt bzw. das Wesen des Cyberspace beitragen. Auch bringt das Geschehen nichts grundlegend Neues und büßt einen Teil der Spannung des Vorgängerbandes ein ... am Ende kommt dann zwar zum Teil die erhoffte Aufklärung über die seltsamen Aktivitäten im Cyberspace und die Gründe für die "Wende" - doch entstehen dadurch mehr Fragen als beantwortet werden, so daß das Ende nicht gerade befriedigend ist.
Trotz all dieser kleinen Minus-Punkte ist der abschließende Teil der "Neuromancer-Trilogie" natürlich ein Muß für Leser der anderen zwei Bücher ... doch hat Gibson gut daran getan, mit diesem Band den Schlußpunkt zu setzen, ansonsten würde die große Gefahr bestehen, daß der Leser der immer wiederkehrenden Elemente überdrüssig wird und sich Attribute wie "geschickt" und "pfiffig" in "ideenlos" uns "ausgepumpt" umkehren könnten.
Immer noch ein überdurchschnittlicher Lesespaß, wenngleich auch eine Klasse schlechter als die ersten beiden Bände.
(Oliver Faulhaber)






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