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Vom Waisenkind zur Rebellenführerin
Dieser Fantasy-Roman gehört zwar zu einer Duologie, kann aber auch abgeschlossen für sich bestehen und alleine gelesen werden. Er erzählt die Geschichte von Sigarni, der Falkenkönigin, die den Aufstand des Norden gegen die Outlanders anführt.
Handlung
Zu Anfang ist Sigarni eine unbeschwert lebende Jägerin, die mit Hund und Falke Karnickel jagt. Sie, die als Waisenkind aufwuchs, hat mehrere Liebhaber gehabt, darunter Förster und Ritter. Doch sie liebt die Männer meist nicht mit dem Herzen, genießt vielmehr ihre körperliche Anwesenheit und Dienste. Zu ihren Freunden zählen Seher und Zwerge, doch mit gewöhnlichem Bauernvolk hat sie ebenso wenig zu tun wie mit dem Schergen der Outlander-Eroberer, die von der Stadt Citadel aus die High- und Lowlands beherrschen. Dies ist eine Art Fantasy-Schottland.
Diese stolze Sigarni besucht eines Tages die Stadt, um an einem Falknerei-Wettbewerb teilzunehmen. Kaum hat der Baron von Citadel ihren Falken erblickt, beansprucht er ihn für sich. Als Sigarni sich weigert, gibt es bösen Ärger, bei dem der Baron ein Auge verliert und der Falke getötet wird. Sigarnis Schicksal ist besiegelt, und die Gefängniswärter vergehen sich auf brutalste Weise an ihr.
Als es ihr gelingt zu entkommen, tötet sie die Vergewaltiger einen nach dem anderen. In den Bergen erholt sie sich bei einem Förster, Fell, und einem Seher/Zauberer namens Taliesen. Sie erfährt, daß der einstige Highland-Führer Eisenhand ihr Urahn ist und sie somit Anspruch auf die Herrschaft über das Land hat. Inzwischen hat sie – aufgrund des Vergehens an ihr - auch einen moralischen Anspruch, die Highlander, die über kein stehendes Heer verfügen, zum Widerstand gegen die Outlander zu führen.
Um den Outlandern Paroli zu bieten und ihre Armee besiegen zu können, muß sie zunächst die verschiedenen Highlander-Clans unter ihrer Führung vereinen. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, bedenkt man ihren Ruf als Hure und den Stolz und das Ehrgefühl der Highland-Männer.
So kommt es, daß sie sich als Nachweis ihres Führungsanspruchs durch einen "Torweg" in eine parallele Welt begeben muß, um dort die uralte Krone ihres Königshauses zu holen. Eine grausigere Szenerie als dieses Land Yur-Vale wird man in der Fantasy kaum finden! Immerhin kann sie den seit Generationen dort wütenden Krieg beenden, den Menschen wieder eine Perspektive geben und mit der Krone in ihre eigene Welt zurückkehren.
Es kommt zur Entscheidungsschlacht zwischen den Highlandern und den in der Überzahl zu sein scheinenden Truppen des Barons. Doch Sigarni hat noch ein As in der Hinterhand.
Fazit
Die zwei Romane um die Falkenkönigin folgen einem völlig anderen Strickmuster als die übrigen Bücher Gemmells. Sind es ansonsten stets eine Handvoll Ausgestoßener, deren moralischer Anspruch zweifelhaft ist, und die gegen jede Wahrscheinlichkeit einem übermächtigen Gegner erfolgreich trotzen, wird hier zunächst eine Gemeinschaft mehr oder weniger nobler Gesellen als Ausgangspunkt genommen, um den Eroberer aus dem Land zu werfen. Erst gegen Ende des ersten Bandes hat sich das Highland-Volk unter der Führung der Heldin versammelt.
Mit Sigarni als unerkannte Prinzessin und ihrem Lover Asmidir als Ritter/Zauberer rückt Gemmell dieses Drama mehr in den Kreis der Artus-Romane. Bei Artus – siehe besonders die Pendragon-Romane von Stephen Lawhead - geht es zu Anfang ja auch um den Kampf gegen die Invasoren aus Dänemark und Germanien.
Und die Highlands sind zu deutlich als Schottland erkennbar. Dies macht die Outlander mehr oder weniger deutlich zu Engländern, die die Highlands unterjochen und ausbeuten. Im Gegensatz zur Historie unternimmt jedoch der Baron von Citadel einen Vernichtungsfeldzug gegen die Bevölkerung, und so etwas kann man den Engländern beim besten Willen nicht ankreiden (es sei denn, man ist schottischer Nationalist).
Den Sigarni-Romanen fehlt die grimmige Philosophie des Krieges, die man in den Waylander- und Druss-Romanen findet. Was hier handwerklich perfekt daherkommt, ist innerlich weit vom Enthusiasmus und dem Mitgefühl entfernt, das Gemmell in seiner Drenai-Saga zeigt. Lediglich gegen Schluß findet sich der gewohnte Stoff wieder. Neu ist das Konzept der Torwege zwischen den Welten. Auch Zauberer und Dämonen sucht man in den meisten Drenai-Romanen vergeblich. Sie finden sich wieder in "Die Winterkrieger" (auch bei Bastei-Lübbe).
Die Fortsetzung soll unter dem Titel "Die Keltenkriege" im Oktober 2000 erscheinen.
(Diese Rezension basiert auf der Originalausgabe.)
Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff
Info: 1995; 420 Seiten
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Danke.
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