Anna Gavalda

Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet

Kurzprosa. Carl Hanser Verlag, 168 Seiten. 14.90 EUR . ISBN: 3-446-20130-0

Heiter bis tragisch
Anna  Gavalda: Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet

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Eine erheiternde und zugleich anrührende Chronik des Alltags: Anna Gavaldas Kurzgeschichtensammlung „Ich wünsche mir, dass irgendwo jemand auf mich wartet“

Anna Gavalda ist eine junge Französin, die mit „Ich wünschte, es würde jemand auf mich warten“ ihr erstes Buch bei einem kleinen Pariser Verlag veröffentlichte. Es wurde ein großer Erfolg in Frankreich, erreichte Kultstatus, und Anna Gavalda avancierte so zum Star der jungen französischen Literaturszene.

„Ich wünsche...“ ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die wie Variationen um ein Thema klingen: die Liebe, in ihren komischen, tragischen, alltäglichen und außergewöhnlichen Schattierungen. Dabei spiegeln die Geschichten die gesamte Palette menschlicher Gefühle wider, weshalb die „Libération“ urteilte: „Keiner kann sich so in andere hineinversetzen wie sie (die Autorin).“

Die Geschichten bieten Einblicke in das Leben unterschiedlicher Charaktere, sie sind aus verschiedenen Erzählperspektiven geschrieben: mal zerstört ein Handy-fixierter potentieller Flirt die Hoffnungen der Ich-Erzählerin, mal hat ein junger Schnösel, anstatt einer weiblichen Eroberung mit dem Jaguar seines Vaters zu imponieren, einen Unfall mit einem Wildschwein und ruiniert so das Luxusauto, oder eine Schwangere verheimlicht ihre Fehlgeburt, um ihrer Cousine die Hochzeit nicht zu verderben.

Vor allem die Geschichten, die aus dem weiblichen Blickwinkel geschrieben sind, sind authentisch, während in jenen, in denen die Autorin die männliche Sichtweise einnimmt oder Männer als Hauptfiguren wählt, teilweise Distanz zu spüren ist. Vor allem im ersten und letzten Teil der Sammlung finden sich selbst-reflexive Elemente, wie man sie aus amerikanischen postmodernen Kurzgeschichten kennt: die Autorin geht über die rein fiktionale Ebene hinaus, sprengt also den Rahmen der eigentlichen Erzählung und spricht den Leser direkt an, wobei durchaus auch intertextuelle Verweise auf französische Literaturgrößen vorkommen: „schon bei Sagan vorhin werden Sie gemerkt haben, dass ich aus einem literarischen Fundus schöpfen kann, wie es so schön heißt!!!“

Insbesondere diese beiden Geschichten sind es auch, die das spezielle französische oder genauer Pariser Flair verbreiten: im Epilog z.B. beschreibt Anna Gavalda, wie sie nach Paris zum ersten Termin mit ihrem Verleger fährt. Absurderweise ist sie nicht mehr in der Lage, sich nach dem Gespräch mit ihm vom Stuhl in seinem Büro zu erheben. Gerade diese kleinen Absurditäten, ja Kuriositäten, mit einem Augenzwinkern erzählt, machen die Geschichten so sympathisch, während andere durch die tragischen Momente anrühren. Diese Mischung mag etwas befremdlich erscheinen, weil die Tonarten recht wechselhaft sind, aber ist nicht so auch unser aller Leben?

Textauszug:

Ich war sechsundzwanzig Jahre alt und stand in einem Bahnhof auf dem Bahnsteig. Ich begriff nicht, wieso sie so sehr weinte. Ich schloß sie in die Arme und vergrub mich in ihren Nacken. Ich glaubte, sie sei unglücklich, weil ich wegfuhr, und sie wollte mich ihre Verzweiflung sehen lassen. Und dann, einige Wochen später, nachdem ich am Telefon wie ein Bekloppter meinen Stolz mit Füssen getreten hatte oder in allzu langen Briefen nach ihr geseufzt hatte, begriff ich endlich.

Daß sie an jenem Tag schwach geworden war, weil sie wusste, dass sie mein Gesicht zum letzten Mal sah, dass sie über mich weinte, über meine sterblichen Überreste. Und dass sie schwer daran trug.






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