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Kammerspiel mit Erato
Fowles ist einer der ganz großen in der angelsächsichen Literatur. Mit Romanen wie "Der Magus" und "Die Grille" schuf er Klassiker der phantastischen Literatur. "Mantissa" ist gegenüber diesen beiden Wälzern eine kleine Etüde, ein - im wahrsten Sinne des Wortes - Kammerspiel.
Handlung
Miles Green erwacht im krankenhaus - ohne zu wissen, wie er hierherkam oder wer er ist. Er erinnert sich weder an seine frau noch an seinen Beruf. Da verrät ihm die behandelnde Ärztin, daß die Gehirnzellen, die das Gedächtnis steuern, in enger Verbindung mit dem Teil des Gehirns stehen, in dem das Sexualverhalten gesteuert wird.
Sie stellt ihre Therapie ganz auf diese Tatsache ab. Dabei wird sie von aatraktiven farbigen Krankenschwester Cory unterstützt, die Miles besonders gut gefällt. Besser jedenfalls als die ganz in schwarzes Leder gekleidete Punkerin, die launische Griechin und die herrische Oberschwester, die ihn der Reihe nach besuchen. Und Miles hat vielerlei Damenbesuch auf seinem Zimmer - was offenbar mit seinem obskuren Beruf zusammenhängt und mit den schönen Künsten, die hierbei betrieben werden.
Fazit
Im Verlauf der hautpsächlich von Dialogen getragenen Handlung findet ein literarischer und hochgeistiger Guerillakrieg zwischen den Geschlechtern statt. Wie sich herausstellt, ist Miles Schriftsteller. Die Dialoge liefern ein Konfrontationsprotokoll voll bohrender, aber amüsant behandelter Fragen. Die "launische Griechin" ist natürlich die Muse Erato, die ja für die erotische Literatur zuständig ist. Schnippisch zieht sie über ihre acht Schwestern her. Mnemosyne ist für die Erinnerung zuständig - sie könnte sich in der Oberärztin verbergen.
Oder ist wirklich alles nur Einbildung? Denn Erato scheint auch als Punkerin aufzutauchen und als Schwester Cory. Mal ist Erato da, doch sogleich wieder verschwunden. Diese Phänomene könnten die eines sehr lebhaften und unterhaltsamen Traums sein, in dem sich der Schriftsteller - das alter ego des Autors - mit dem Zusammenhang zwischen Kreativität und Erotik auseinandersetzt.
Michael Matzer / michael@matzer.de ©1998ff
Info: Mantissa, 1982; Nr. 20428, 167 Seiten, aus dem Englischen übertragen von Eva Bornemann
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