Ingrid Fichtner

Farbtreiben

Lyrik. Rospo, Hamburg. ISBN: 3-930-32525-X

Ingrid  Fichtner: Farbtreiben

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Schon seit längerem ist das Verlagshaus Rospo für Publikationen avantgardistischer Poesie bekannt, die bei grossen Häusern keine Chance hätte. Der neue Band Farbtreiben von Ingrid Fichtner, der 1954 in Judenburg, Österreich, geborenen Dichterin, Übersetzerin und Schweizer PEN-Präsidentin, reiht sich neben Titeln von Ulrike Draesner, Barbara Strohschein, Mirko Bonné oder Farhad Showgi sinnvoll ins Lyrik-Programm des kleinen Hamburger Verlagshauses ein. Ingrid Fichtner schreibt eine komplexe Poesie, die nicht im Alltag, sondern in der Sprache ansetzt: „keine Parallele, von den Dingen kommend“, heisst es einmal im neuen Band, der, ganz im Unterschied zu ihrer zweiten Publikation, dem langen Proëm Fortschrift, wieder an die kürzeren Formen ihres ersten Gedichtbandes genaugenommen. warum rosen (beide bei Howeg, Zürich, erschienen) anschliesst. Dennoch schiessen die einzelnen Texte, die „Wortgespinste“, beim Lesen zu einem ganzen Gewebe zusammen, wenn das Ende des einen Gedichts syntaktisch in den Anfang des nächsten mündet oder einzelne Verse und Wendungen wie Motive in einer mehrsätzigen „Fuge“ in verschiedenen Gedichten wiederkehren; bei weitem nicht nur das schon fast berühmte Fichtnersche „hätte sie fast geflüstert“. Mit den Motiven kehren auch bestimmte Themen wieder, z.B. das Verhältnis der Kunst zum Leben, das nicht, wie das Gedicht, über die „Umkehrbarkeit eines Strömungsvorgangs ... Luftwiderstand“ gebietet und verfliesst. Der reissenden Zeit kann die Dichterin nur ihre „wehrlose Geometrie“ entgegensetzen, ihr „Farbtreiben, wie um eine höhere Symmetrie zu erzwingen“, in der „Schwebe“ verweilende Anordnungen von Zeilen. Ähnlich haben Partituren, Kunstwerke oder mathematische Figuren eine andere Zeit als unser flüchtiges, bald so, bald anders sich erweisendes Empfinden; das mag ein Grund dafür sein, dass der Lyrikband oft Anlehnungen bei jenen macht. Ingrid Fichtners Poesie bezeugt die Suche nach einem „makellosen“, „untadeligen“ Weiss, das durch Buchstaben, „vernunftbegabt, der Rand schwarzkantig“, ahnbar wird in dem, „was sich niederlegt im schneeweissen Heft“: in im Lesestrom treibenden „Blütenblättern“ und „Honigkränzen“, in Gedichten, die doch, wie Klänge, Bilder oder Zahlenwerte, tief ins Leben greifen - wenn sie selber leben.

Florian Vetsch






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