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Prinzessin findet Prinz, und dieser geht flugs mit ihr ins Bett. Wer
geglaubt hat, triviale erotische Phantasien seien typisch Mann, wird von
Dagmar Fedderke eines Besseren belehrt. Bei den Erzählungen der in
Paris lebenden Autorin geht es vor allem um das eine. Da ist „Der fröhliche
Frauenbeglücker“, der feinlederne Schuhe aus Italien trägt,
Robbi heißt, wunderschön und muskulös ist. „Packen wirs
an, vor allem schöne Frauen“, so seine Devise und schon kneift
er der Erzählerin ins Gesäß, für diese der Beweis
dafür, in seinen Harem aufgenommen worden zu sein. Robbi entpuppt
sich als epochaler Liebhaber. So als habe es die Emanzipation nie gegeben,
nehmen sich die Männer die Frauen. In einer anderen Geschichte ist
es der Taxifahrer, der die schöne Frau immer sicher ans Ziel bringt,
bald in ihrer Wohnung landet und sie binnen kürzester Zeit seine Erektion
spüren läßt.
Dagmar Fedderke läßt kein Klischee aus. Natürlich spielen
die Erzählungen in Paris, natürlich findet die Faschingsparty
in einem Abbruchhaus statt; die schöne Frau ist natürlich Künstlerin,
die sich nur deshalb nicht recht mit anderen Männern amüsieren
kann, weil sie einen Freund hat, und natürlich sind alle anderen Frauen
blond und heißen Monika, nur sie nicht. „Frivol und ironisch“
sollen Dagmar Fedderkes Erzählungen sein, doch sie sind banal: Weil
den beiden Freundinnen in einer anderen Geschichte Taxifahrer nicht mehr
gut genug sind, werfen sie sich in Schale, um sich im Jazzclub einen Reichen
und Berühmten zu angeln. An die „finanziell verarmte“ Künstlerin
wirft sich sofort ein Blondschopf heran, der zwar ein rosa Hemd trägt
und aussieht wie ein Sanella-Vertreter, sich aber als Bankier und Kunstsammler
herausstellt. Die Dame seines Herzens läßt ihn zappeln und geht
nicht mit ihm ins Hotel, jedenfalls nicht gleich. Am nächsten Morgen
wartet sie sehnsüchtig: „Plötzlich klingelte das Telefon“,
und wieder landet die Prinzessin mit dem Prinzen im Bett.
Dagmar Fedderkes Erzählungen könnten in einer der Illustrierten
stehen, die alte Damen so gerne kaufen. Sie sind weder erotisch noch obszön,
weder modern noch literarisch ambitioniert, sondern brave Frauenphantasien
ohne prickelnde Höhepunkte. Matthias Kehle
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