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Die sich Chat-ExpertInnen nennen, müssen sie kennen; unter Freaks und VIPs ist sie bekannt: "Net Gain", die Community-Bibel von John Hagel und Arthur G. Armstrong. Und wir sind auch noch ganz entzückt von ihr. Hatten die zwei Pioniere der New Economy doch den ehrlichen Versuch gestartet, das wundersame soziale Phänomen vor der Wirtschaft zu verteidigen. Hagel und Armstrong sind es gewesen, die für die Community zum Zweck des Eigenprofits als das Kundenbindungstool schlechthin argumentierten. Sie hatten auch Augenmerk auf all die Merkmale des Online-Biz gelegt, die den "umgekehrten Markt" einläuten sollen, die Macht des Online-Kunden, speziell des Community-Users, gegenüber dem Anbieter beschwören. Sie hatten in den 90ern ihr Herzblut dafür hergegeben, die immensen Kosten einer gepflegten Community, der man Zeit zum Bewusstwerden gibt, vor denen zu rechtfertigen, die nach dem Maßstab der schnellen Effizienz (Motto: zu erreichen ist der schnelle Kunde, der sich schnell für das Ein-Mal-Angebot entscheiden muss) haushalten. Sie hatten Stufenplan und allübertragbares operatives Konzept entwickelt und mit Break-Even-Prognosen jongliert.
Und da kommen plötzlich Eigner und Nausner, und alles scheint zu wenig Liebesmüh gewesen zu sein. Denn: Gerechnet haben sich die existierenden Communities nicht, also muss ein neues Konzept her. Eigner bringt es auf den Punkt, wenn er sagt, dass das Modell der Kommerzialisierung gescheitert sei, weil Gemeinschaft und Profitstreben nicht kompatibel seien. Dann geht es also um die Schaffung einer Basis für die Kompatibilität. Oder ist es vielleicht so, dass Nausner und Eigner jetzt diejenigen sind, die anderen zu wenig Zeit geben? Wir werden sehen.
Constitutionalized
Jedenfalls haben wir ein neues Rezept: Wir müssten aus der Community eine "Constitutionalized Community" machen. Nicht Organisation und Konstruktion seien das eigentliche Thema, sondern "Social Learning", ein Ideen-Entwickeln und Lernen in Gruppen. Zu hegen sei der autopoietische Selbstorganisationsprozess unseres Soziotops. Für die AutorInnen liegt die Crux darin, dass hier eine Lebenskultur vorgelebt werde, die das eigentliche Herzstück sei. Das Kur-Programm hat auch einen Namen: Mit dem Modell des "Business Lab" legen Nausner und Eigner ein glaubwürdiges Konzept für die sanfte Institutionalisierung einer Online-Gemeinschaft auf Basis eines geplanten und strukturierten Umgangs mit dem ureigensten Content vor.
Das FastBook liefert noch mehr: Helmut Leitner beschreibt die soziale Rückeroberung des Netzes durch das "WikiWeb". Er hat das Wiki in den deutschen Sprachraum geholt und den Provider www.wikiservice.at entwickelt. Es geht um das soziale Phänomen der Chat-Kultigen, Ansprüche nach Mitbestimmung, die Relevanz des Faktors Content-Qualität, Löschgedanken der Redaktion. Wer vom Fachjargon noch nicht genug hat, informiere sich über Trolle, die Störenfriede unter den Postern, social feelings des Leiters, der VIPs, aller anderen.
Ursula Schneider liefert in ihrem Beitrag wichtige Hinweise zum Umgang mit der Community als Soziotop, das vom Doppelcharakter des Mediums und des Selbstzwecks gezeichnet ist, Hinweise über das Selbstverständnis einer Gemeinschaft ohne persönliche Begegnungen, das Ausloten von Grenzüberschreitungen und die Einsicht zur Steuerungsnotwendigkeit.
Über das Weblog als bedeutendes Medium ohne begrenzenden Rand, seine mediale Wirkungskraft als Oszillator im Gegensatz zu klassischem "Insel-Content" sowie über Relevanz und Funktion des Lesens zum Weiterschreiben der Blogs berichtet Christian Eigner in einem abschließenden Essay. Marietta Böning
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