Graham Edwards

Der Basilisk

Fantasy. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach. 635 Seiten. ISBN: 3-404-20276-7

Drachen sind die Welt - und sonst nichts
Graham  Edwards: Der Basilisk

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In diesem Buch geht es nur um Drachen, Drachen, nichts als Drachen. Nicht ein einziges Vöglein oder Menschlein kommt vor, allenfalls mal ein Troll - und natürlich DER Basilisk. Warum sollte also ein Mensch diese Geschichte lesen wollen? Nun, es sind sehr menschliche Drachen, zum Glück. Und da für den Menschen schon immer das interessanteste Tier er selber war, könnte er sich in dieser Geschichte wiederfinden und etwas lernen. Die Frage ist noch, ob er dabei auch gut unterhalten wird.

Die Handlung ist komplex, der Dramatis personae sind viele, also machen wir’s lieber kurz. Es gibt auf dieser Welt zweierlei Drachen: Zuerst waren die Magierdrachen erschaffen worden, danach die sog. Erdgeborenen, die über keine Magie verfügen. Und um diesen Unterschied dreht sich - natürlich - alles. Unser Held, der junge Erdgeborene Fortune, wird aus seiner Heimat aus sozusagen religiösen Gründen vertrieben und macht sich auf die Suche nach der Rettung für die Welt - er ist der klassische Erlöser und spirituelle Führer für seine Umgebung. In der Fremde findet er Freunde und eine Geliebte, Gossamer. Er hat Gelegenheit, seine Klugheit und seinen Wagemut unter Beweis zu stellen, unter anderem, indem er Gossamer rettet.

Doch Hauptschauplatz der Story ist der Schimmernde Berg der Magie und die an seinem Fuße liegende Hauptstadt der Zauberdrachen, Covamere. Hier tobt der Kampf um den Besitz der Magie, die der Schimmernde Berg in einem unterirdischen Labyrinth behütet. Der Schwarze Drache versucht sich zum Herrscher der Welt, also über alle Drachen, aufzuschwingen. Doch das magische Labyrinth wird von uralten Drachen beschützt, und auch DER Basilisk lauert dort. Kurz und gut: Fortune und Genossen geraten zwischen die Fronten, als der alte Drache, der Fortune aus der Heimat vertrieb, mit einem Drachenheer gegen die Magierdrachen von Covamere zu Felde zieht. Das Ende kann nur in der Vernichtung aller Drachen bestehen. Fortunes Freunde bemühen sich um Vermittlung, werden aber selbst dezimiert. Hilfe bringt schließlich nur DER WANDEL DER WELT.

In einem Showdown, der sich über Hunderte von Seiten hinzieht und mit nicht wenigen wundersamen Taten und Szenen zu beeindrucken versucht, sterben der Schwarze Drache, der Anführer der Erdgeborenen, die Behüter des Labyrinths, der Schimmernde Berg (wegen Vulkanausbruchs) und schließlich auch die Magie selbst. Sei’s drum! DER Basilisk, der dem Schicksal der Unsterblichen entkommen und endlich sterben wollte, entkommt dem allgemeinen Desaster (auf Nimmerwiedersehen) - ebenso wie Fortune und Gossamer samt geretteten Drachen. Zum Schluß deutet bzw. droht der Autor schon die Fortsetzung zu diesem langen Garn an. Sie ist mittlerweile in England erscheinen.

Fazit

Wie gesagt: Es geht um Drachen. Dieses Buch ist wohl eines der bemerkenswerteren Erzeugnisse der Drachen-Fantasy - hier schlachten keine ruhmsüchtigen Ritter wehrlose Lindwürmer ab, sondern es geht um nichts weniger als das Schicksal einer in sich geschlossen und schlüssig konstruierten Welt. Aber leider: Es geht nur um Drachen. Daß sie manchmal krampfhaft allzu menschlich geschildert werden, stülpt ihnen Klischees über, die sie lächerlich und unglaubhaft erscheinen lassen. Dies ist besonders auffällig, wenn es um die romantische Liebe geht. Merke: Dieses Buch verfügt zwar über alle Ingredienzien für einen Bestseller, doch all dies reicht nicht aus, um einen daraus zu machen. Die Handlung selbst muß schlüssig vorangetragen werden, um Spannung zu erzeugen und mitzureißen. Meistens haben jedoch Eingebung, Intuition, Telepathie oder was sonst noch über den Verstand geht, dazu herzuhalten, um ein bestimmtes Verhalten zu begründen - Drachenverhalten eben. Und was sollen Menschen damit anfangen, außer sich darüber zu wundern?- Na schön, zugegeben: Es ist "bloß" Fantasy. Aber auch Fantasybücher haben den Gesetzen guten Erzählens zu folgen. Und in dieser Disziplin könnte "Der Basilisk" besser abschneiden.

Michael Matzer (c)1997ff

Info: Dragoncharm, 1994, 635 Seiten, aus dem Englischen von Sabine Lorenz und Felix Seewöster






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