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"Warriors" spielt im Elendsviertel von Two Lakes, einem Außenbezirk von Auckland. Beispielhaft für die Maoris schildert Duff das Leben von Jake und Beth Heke und ihrer sechs Kinder. Jake ist arbeitslos, meist betrunken, seine Brutalität ist im Viertel gefürchtet. Beth ist mit 34 Jahren bereits eine alte Frau geworden. Das Buch beginnt mit der Einweisung des 15jährigen Mark Heke in die Jugendfürsorge. Bruchstückhaft, in comicartiger, abgehackter Sprache tauchen in jedem Kapitel Lebensfetzen des Viertels auf: Kriminalität, sinnlose Schlägereien, verwahrloste Häuserblocks, Straßengangs, Alkoholismus, nervöse Brutalität. Jake kommt abends oft betrunken nach Hause und verprügelt seine Frau. Sohn Nig Heke wird Mitglied der Straßengang Brown Fists und treibt sich nur noch auf der Straße herum. Grace Heke wird von einem Freund Jakes vergewaltigt. In diesen mit äußerster Intensität geschilderten sozialen Verhältnisse tauchen immer wieder die Reflexionen Beth Hekes auf, Betrachtungen über Kultur und Situation des Maori-Volkes. Als einzige Person des Buches ist sie in der Lage, über die Verhältnisse kritisch zu reflektieren. Sie ist es dann auch, die angesichts der allgemeinen Hoffnungslosigkeit, in der ihre Kinder schon zu versinken drohen, ihnen noch einmal eine Perspektive aufzeigen kann.
In Neuseeland gelang es Duff, mit seinem Roman "Warriors" das Selbstverständnis der ganzen Nation zu verändern. Die Verfilmung des Buches, die unter dem Titel "Die letzte Kriegerin" auch in die deutschen Kinos kam, sahen dort mehr Menschen als den Kassenschlager "Jurassic Park". Das Buch schildert die menschliche Besinnungslosigkeit als Ergebnis sozialer Benachteiligung, eine krasse Enthüllung von Brutalität und Sinnlosigkeit einer ganzen Kultur. Die Schärfe des Buches besteht dabei, mit jenem brutalem Realismus zu beschreiben, der nichts ausspart und keine Tabus kennt. Dabei konstatiert Duff nicht den Verfall der Maori, sondern zeigt ebenso deutlich, daß diese Menschen gegen ihren Willen immer wieder in etwas hineingezogen werden, daß die Verhältnisse stärker sind als ihr Wille, sich dagegen zu wehren. Am untersten Ende der gesellschaftlichen Deklassierung schlägt die Ohnmacht der Unterdrückten um in Gewalt. Weil sie sich gegen ihre Peiniger nicht wehren können, geht in ihrer Gewalt gegen sich selbst, Freunde oder die Familie ein Moment verdrehten, abgefälschten Rebellierens gegen ihre Peiniger auf. Bösartigkeit und Gewalttätigkeit sind daher nicht persönliche Laster, sondern unvermeidliches Resultat einer Sozialstruktur, die wirkliche persönliche Freiheit verhindert. Auf diese Formel ließe sich das Schicksal der neuseeländischen Ureinwohner, der Maori, bringen, wie es Alan Duff in seinem Roman "Warriors" beschreibt..
"Warriors" ist ein aufrüttelndes, ein anklagendes Buch, das sich bemüht, Klischees und allzu einfache Antworten zu vermeiden.
(Christoph Steven)
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