John von Dueffel

Vom Wasser

Bestseller. DuMont, 288 Seiten. ISBN: 3-770-14557-7

John von  Dueffel: Vom Wasser

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Bevor der 1966 geborene John von Düffel seinen Debut-Roman „Vom Wasser“ vorlegte, machte er bereits als Dramaturg und Theaterautor von sich reden. Mit „Vom Wasser“ allerdings gelang ihm der Durchbruch. 1998 erhielt er beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt den „Ernst-Willner-Preis“, einige Monate später den aspekte-Literaturpreis.

Vom Wasser“ erzählt die Geschichte einer  Papierfabrikantenfamilie. Der Gründer der Dynastie, der Ururgroßvater des Erzählers, ein lebensfroher, lustig-listiger Mann, ertrinkt nach einem Besäufnis in dem Fluss Orpe, dem er das Wasser für die Papierfabrik entzieht. Der Generationswechsel auf der „Mißgunst“ - so der Name des Grundstücks -  findet gleich zweimal parallel zum jeweiligen Krieg statt. Im Ersten Weltkrieg kann der mathematisch denkende Chef der Papierfabrik mit seinem nüchternen Zahlenverstand seinen Arbeitern und einem Offizier klar machen, dass sie dem Vaterland einen größeren Dienst erweisen, wenn sie auf der „Mißgunst“ bleiben.und nicht an die Front gehen. Der nächste Generationswechsel vom Urgroßvater zum Großvater des Erzählers verläuft jedoch anders als erwartet. Der jüngste von drei Söhnen wurde schon als Kind zum Einzelgänger und Sonderling, weil er gegen seine Brüder, die „unzertrennlich schienen und unbesiegbar“ ohnehin nicht ankam und sich beim „Kinderspiel auf dem Eis das Knie zerschlagen hatte“. Er interessiert sich vor allem für die Malerei und sucht in der Natur, an den Uferböschungen „das, was er das rechte Licht nannte“.

Die Faszination des Wassers, das Leben spendende und alles verschlingende Element, ist Leitmotiv des Romans. Immer wieder finden zentrale Ereignisse am Wasser statt, immer wieder steht es im Mittelpunkt: Der ertrinkende Firmengründer, den die Arbeiter mehrere Tage lang im Wasser suchen, die Kinder, die am Wasser spielen, obwohl sie es nicht dürfen, die Forellen jagenden Arbeiter, der Krüppel, der seiner Liebsten die Fische zum Ausweiden bringt, was diese schließlich in höchst erotischer Manier macht.

John von Düffel ist ein klassischer, ja konventioneller Erzähler, dessen Sprache mehr an Thomas Mann erinnert als an junge Schriftsteller der 90er Jahre. Ihm ist jedoch eines gelungen: In einer höchst sinnlichen, mitunter leider etwas pathetischen Sprache eine Grunderfahrung des Menschen zu fassen, nämlich die Anziehungskraft des Wassers mit seinen Gefahren und seiner Faszination: „Er hatte das Geheimnis des Wassers nicht ergründet, die Formel seiner Malbarkeit nicht gefunden, aber er war zufrieden wie noch nie, zufrieden durch den Puls der Schnur, den seine Fingerspitzen fühlten, mit dem Wasser verbunden zu sein. Er war zufrieden damit, dass er nicht der Ergründer, sondern ein Teil dieses Geheimnisses war, Teil des fiebernden und zuckenden Rhythmus der Jagd, den das Wasser in der Stille des Morgens, in der Stille seines Herzens schlug.“ Matthias Kehle
 






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