Christine Dölle
Mein Mann und sein Müll
Humor. Eulenspiegel, Berlin. 96 Seiten. 7.90 EUR . ISBN: 3-359-01636-X
Der Mann als Störfaktor im Haushalt
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Warum, frage ich mich die ganze Zeit, tut Frau sich so etwas wie diesen Ehemann an? Gehen ihr ohne ihn die Themen aus, zu denen sie sich äußern will?
Christine Dölle beschreibt ihren Mann als lernresitenten, recht tumben Messie, der ihr in ihrem Bemühen um Ordnung und Reinlichkeit sehr im Wege ist. Das geht von Salamischeiben in der Nachthemdtasche über permanent wachsende Müllhäufchen in der Wohnung (Müll ist das freilich nur in den Augen der Verfasserin, denn ihr Mann weiß, dass es sich eigentlich um Wiederverwendbares handelt), Schuhcremespritzer oder Schlagsahne an den Wänden über abgesägte Finger wegen sehr freier Auslegung von Arbeitsschutzbestimmungen und brennende Socken bis zu überall angeklebten Kaugummis - alles in allem eine einzige andauernde Katastrophe.
Kurze Geschichten über die Misslichkeiten des Alltags mit diesem Mann werden von Cartoons mit gleicher Grundaussage flankiert.
Das liest sich in kleiner Dosis recht amüsant, denn die Eigenheiten dieses Mannes lassen sich in weniger geballter Form auch an vielen anderen Vertretern dieser Spezies feststellen (Stehpinkler, Jäger und Sammler usw.), ist aber kaum am Stück genießbar.
Was, diese Frage lässt sich nicht unterdrücken, sollte frau bewegen, mit einem derartigen Mann zu leben?! Leider bleibt die Verfasserin darauf eine Antwort schuldig, so dass sich nur Rückschlüsse ziehen lassen: Vermutlich genießt sie ihre Unentbehrlichkeit und die Mühen des Nachräumens so sehr, dass das alle Widrigkeiten aufwiegt. Und dann darf sie sich auch nicht beschweren!
(Almut Nitzsche)
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