Kate DiCamillo
Winn-Dixie
Jugend. Dressler, 158 Seiten. 9.90 EUR . ISBN: 3-791-52791-6
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Vielleicht hat man an Hunden mehr Freude als an gierigen Vögeln. Ganz sicher, wenn es sich um einen Hund wie „Winn-Dixie“ handelt, der tatsächlich lächeln kann. Seine Geschichte verrät uns die amerikanische Autorin Kate DiCamillo in ihrer deutschen Kinderbuchpremiere. Die zehnjährige India Opal Buloni, neu in der Stadt im Süden Floridas, stößt in der Gemüseabteilung von Winn-Dixies Supermarkt auf den herrenlosen, hässlichen Köter. Der Filialleiter will gerade den Hundefänger holen, weil das Tier den ganzen Laden auf den Kopf stellt, als India Opal behauptet: „Das ist mein Hund!“. Spontan ruft sie ihn mit dem erstbesten Namen, der ihr einfällt: „Bei Fuß, Winn-Dixie.“ Er folgt aufs Wort, als wäre dieser merkwürdige Supermarktname schon immer seiner gewesen. Bald zeigt sich, dass Winn-Dixie ein ausgesprochenes Talent dafür hat, Menschen und Tiere für sich zu gewinnen. Der erste, den er gemeinsam mit India um den kleinen Finger beziehungsweise die Pfote wickelt ist Indias Vater, der von einem Hund eigentlich nichts wissen will. Aber schließlich ist Winn-Dixie nicht nur irgendein Hund. Er ist eine Art Katalysator, der Reaktionen in Gange bringt, die ohne ihn nicht stattfinden würden. Winn-Dixie darf bleiben. So ist es nur ihm zu verdanken, dass India endlich etwas über ihre Mutter erfährt, die sie und ihren Vater verlassen hat. Durch Winn-Dixie trifft India ganz unterschiedliche Menschen, hört ihren Geschichten zu, lernt ihr Schicksal kennen und knüpft Freundschaften. „Alles, was in diesem Sommer mit mir geschah, geschah wegen Winn-Dixie.“ fasst India eine ereignisreiche, turbulente Zeit zusammen, in der sie lernt, mit ihrer eigenen Situation fertig zu werden.
Kate DiCamillo meint über ihr Buch, das in den USA auf der Auswahlliste zur Newbery Medal und lange Zeit auf der Bestsellerliste stand: „Das Buch ist – so hoffe ich – eine Hymne auf Hunde, auf die Freundschaft und auf den Süden.“ Es ist eine besondere, leise und eindringliche Geschichte, die man mit einem lachenden und einem weinenden Auge liest. Eine Geschichte, die wie eines der berühmten Littmus’ Lutschbonbons schmeckt, das India von der Bibliothekarin Miss Franny bekommt und langsam auf der Zunge zergehen lässt.
Er schmeckte gut. Er schmeckte nach Kräuterlimonade und Erdbeeren und irgendetwas, das mich traurig machte. ...
„Es ist eine geheime Zutat darin“, sagte Miss Franny.
„Ich weiß“, sagte ich zu ihr. „Ich kann es schmecken. Was ist es?“
„Kummer“, sagte Miss Franny. „Nicht jeder schmeckt das heraus. Besonders Kinder tun sich schwer damit.“
„Ich hab’s geschmeckt“, sagte ich.
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