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Dem greisen Max Opass sind von seiner verstorbenen Frau Telma fünf Fotografien geblieben. Eigentümlicherweise ist sie auf keinem der Bilder zentrale Gestalt, sondern immer nur am Rande oder vor einer Pyramide zu sehen. Nach über fünfzig Jahren Ehe spukt Telma auch nach ihrem Tod noch durch die Wohnung und nimmt Max' Denken gefangen. Er beschließt, sie zu bannen, in dem er ein Gemälde von ihr anfertigen läßt. Mehreren Malern, die er aufs Geratewohl aus dem Telefonbuch heraussucht oder denen er zufällig begegnet, erteilt er den Auftrag: einem Konzept-Künstler, einer alleinerziehenden Hobbymalerin, zwei Studenten der Kunsthochschule und einer befreundeten Bridge-Spielerin. In den Gesprächen, die sich zwangsläufig mit den Künstlern ergeben, lernt Max viel über das Malen, das Licht und die Kunst, vor allem jedoch stellt er sich Fragen zu Telma und über die Wahrheit nach fünfzig Ehejahren.
Agnès Desarthe, die 33jährige, in Frankreich hochgelobte
Roman-Autorin, hat ein wunderbares Buch über einen alten Mann geschrieben,
der ein Leben im Schatten einer schönen und gescheiten Frau verbracht
hat und als Schneider stets hinter den Möglichkeiten geblieben ist,
die das Leben ihm geboten hat. Der alte Max ist kein Weiser geworden, er
trauert nicht um die verlorene Telma und die Tatsache, daß sie sich
aneinander vorbeigeliebt haben. Am Ende seines Lebens will er sich lediglich
ein Bild machen von dem, das war.
Frei ist Max erst, als er sein Konto auflöst und alles hinter
sich läßt, einschließlich der Bilder, der Kopien seiner
Vergangenheit, die nichts anderes sind als Beweise, daß es diese
gegeben hat. Er setzt sich ins Flugzeug und fliegt nach Bolivien, um dort
vielleicht ein neues Leben bei seinem Sohn zu beginnen.
Einziger Wermutstropfen in dem brillant erzählten Roman ist, daß die Figur des alten Mannes nicht immer überzeugt. In manchen Szenen versucht die Autorin fast verzweifelt, diesen geistig regen, jugendlichen Alten als schwerfälligen Greis erscheinen zu lassen. Mit dem alten Max, der eigentlich Methusalem heißt, hat sich die junge Agnès Desarthe ein klein wenig übernommen. Matthias Kehle
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