Eoin Colfer

Artemis Fowl. Gelesen von Rufus Beck

CD. Ullstein, München. 3 Seiten. 20.00 EUR . ISBN: 3-550-09045-5

Schabernack mit Elfenpack, gut gelesen
Eoin  Colfer: Artemis Fowl. Gelesen von Rufus Beck

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Der Junge Artemis Fowl ist weder Zauberer noch Hobbit oder Elf, sondern viel moderner: ein Computerfreak. Und doch hat er indirekt mit all diesen Gestalten zu tun. Dieses Hörbuch erzählt von seinem ersten Coup in Sachen Elfenschatz.

Der Autor

Aus dem Booklet: "Bis zu seinem Welterfolg mit 'Artemis Fowl' arbeitete Eoin [ausgesprochen: ouen] Colfer als Lehrer. Er hat mehrere Jahre in Saudi-Arabien, Tunesien und Italien unterrichtet. Seine früheren Bücher für junge Leser standen in Irland, England und den USA an der Spitze der Bestsellerlisten. Colfer lebt mit Frau und Sohn im irischen Wexford und widmet sich gegenwärtig ganz dem Schreiben." Kein Wunder, dass der 2. Artemis-Band schon fertig und ebenfalls als Hörbuch zu haben ist!

Der Sprecher

Rufus Beck, geboren 1957, spielte im Ensemble und als Gast auf deutschsprachigen Bühnen, wurde durch Sönke Wortmanns Film "Der bewegte Mann" populär und gilt seit seinen einmaligen Interpretationen aller vier Harry-Potter-Romane als einer der besten, engagiertesten Hörbuchsprecher ("-leser" kann man wohl nicht mehr sagen).

Handlung

Artemis Fowl ist zwar erst zwölf Jahre alt, hat es aber bereits faustdick hinter den Ohren. Der ausgefuchste Computerfan trägt stets Anzug und Krawatte, wie man es an vielen britischen Schulen sehen kann. Er lebt in einem schlossartigen Anwesen, doch das hat nichts zu besagen: Die Halbwaise lebt dort nur mit seiner geistig gestörten Mutter und seinem Butler, der einfach nur "Butler" heißt. Außer dem Haus ist den Fowls praktisch nichts geblieben.

Artemis - dies ist der griechische Name der Göttin der Jagd, die unter dem Namen Diana eine gewisse Popularität erlangte - ist entschlossen, das kärgliche Vermögen seiner kriminell veranlagten Familie aufzubessern und die Ehre der Fowls zu retten. Dazu plant er als Meisterdieb einen gewagten Coup.

Mit brutalster Erpressung gelangt er in den Besitz des Kodex und Magiebuches der Elfen und entdeckt ein Geheimnis, von dem kein Mensch etwas ahnte (und das auch jeder Ire ins Reich der Sagen verwiesen hätte): Tief unter der Erdoberfläche haben sie überlebt, die Elfen und Gnome, Kobolde, Trolle und Feen aus den Märchen.

Es klingt nach dem sagenhaften Land der irischen Sagen: Tir na n'Og, das Land ewiger Jugend. Wehe dem Menschen, der sich dorthin verirrt. Die Zeit, so die Sage, verläuft dort ganz anders als an der Oberfläche, und wenn mein Mensch von dort zurückkehrt, sind in hiesigen Landen bereits Jahre vergangen, obwohl es ihm nur ein paar Tage scheinen mögen.

Artemis Fowl, nicht auf den Kopf gefallen, setzt seinen Plan um, um an den sagenhaften Elfenschatz zu gelangen. Er und Butler nehmen - mit recht unfairen Methoden - eine Angehörige der Elfenpolizei, der Z.U.P., gefangen und kerkern sie in Fowl Manor ein. Kommt und holt sie! Oder zahlt ein anständiges Lösegeld...

Ab diesem Punkt besteht das Buch aus einem Versuch nach dem anderen, Fowl Manor zu erstürmen und die Gefangene zu befreien. Doch ein Bergungstrupp der ZUP versagt ebenso wie ein Troll und ein Zwerg. Dabei werden alle möglichen Waffen und Hilfsmittel eingesetzt: Sichtschutzfelder ebenso wie ein Zeitstopp und schließlich, als ultima ratio, eine Biobombe.

Artemis und sein Helfer haben eigentlich keine Chance. Oder?

Mein Eindruck

Artemis Fowl - "fowl" heißt eigentlich Geflügel, klingt aber genauso wie "foul", aber schlecht, durchtrieben - wird durch das Elfenbuch zu einem Zauberlehrling, der sich mit der gesamten unterirdischen Bevölkerung anlegt. Dies tut er aber nicht, um wie Harry Potter Wissen (oder gar Weisheit) zu erlangen, sondern Geld. Ein reichlich niederer Beweggrund, aber weiß Gott ein starker.

Seine Gegner sind ja nicht von Pappe: Die Zentrale Untergrundpolizei ZUP bietet einiges gegen ihn auf, wobei diese Mittel immer größer und wirkungsvoller werden: erst ein normaler ZUP-Polizistentrupp, dann ein Zwerg, der ins Schloss eindringt, dann ein Troll, schließlich, als alles nichts hilft, die BOMBE. Der Commander der ZUP ist nämlich entschlossen, seine gefangen genommene Kollegin aus dem Manor der üblen Fowls herauszuholen, koste es, was es wolle. Und außerdem steht der Elfenschatz auf dem Spiel.

Für Leser/Hörer ab zwölf Jahren bietet das Buch sicher ein ebenso großes Vergnügen wie es das für mich war. Viel zu schnell ist die actiongeladene Handlung schon wieder vorüber.

Der Sprecher

Rufus Beck schafft es wieder, jeder Figur ihre indivduelle Stimme zu verleihen, sei es ein Zentaur, der bei jedem Satz wiehert, oder ein Erde fressender Zwerg mit dem schönen Vornamen Mulch. Die besten Stimmen haben der ZUP-Commander, der am liebsten Befehle brüllt, und seine Kollegin, die ZUP-Elfe. So fällt es leicht, die Figuren auseinanderzuhalten, selbst wenn man sich ihre Namen nicht merken kann. Und diese Charakterisierung trägt wesentlich dazu bei, aus dem Roman ein Hörspiel mit verteilten Rollen zu machen, das an Dramatik nichts zu wünschen übriglässt.

Unterm Strich

Dieses erste Hörbuch zu Artemis Fowl (es gibt bereits ein zweites) ist eine ebenso kurz wie kurzweilige Angelegenheit, die viel Spaß beim Zuhören macht. Artemis, der dunkle Bruder eines Harry Potter, legt sich mit einem Gegner an, der über ebenso fantasievolle wie vielfältige Mittel verfügt, um sich gegen ihn zur Wehr zu setzen. Und wenn die ausgefuchste Hightech nicht mehr ausreicht, greift man allseits auf bewährte Magie zurück.

In "Artemis Fowl" kommen mehrere literarische und kulturelle Entwicklungen zusammen. Da ist natürlich der unvermeidliche Harry-Potter-Kult, andererseits die uralte Sagenwelt Irlands, zum dritten aber auch die moderne Welt der Computerspiele. Mit Tolkien Fantasywelt hat das Fowl-Universum noch wenig zu tun, auch wenn Trolle und Elfen daran erinnern mögen. Aber Professor Tolkien hätte sich von einem respektlosen Spaß wie "Artemis Fowl" mit Grausen abgewandt.

Michael Matzer (c) 2002ff

Info: Artemis Fowl, 2001; Ullstein 10/2002, München; 230 Minuten auf 3 CDs, EU 20,00, ISBN 3-550-09045-5, aus dem Englischen von Claudia Feldmann

Pro: spannend, unterhaltsam, witzig, einfallsreich, überraschende Wendugnen
Kontra: zuweilen gewalttätig und nicht für Kiddies unter 10 J. geeignet






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