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Weise schaut Paulo Coelho auf dem Schutzumschlag drein und ein wenig
melancholisch - vielleicht, weil er sich darob grämt, ein miserabler
Schriftsteller zu sein. Nach seinem Weltbestseller "Der Alchimist" hat
Coelho nun ein weiteres Buch veröffentlicht, in dem er seine Botschaften
verkündigt.
Veronika ist ein junges Mädchen und hat das Leben satt. Sie war
völlig normal, hat nie über die Stränge geschlagen, war
nie glücklich, nie unglücklich, dafür stets durchschnittlich.
Sie nimmt also eine gehörige Dosis Schlaftabletten, um sich das Leben
zu nehmen und erwacht in einer Irrenanstalt. Die Ärzte erklären
ihr, dass die Tabletten ihr Herz so sehr geschädigt hätten, dass
sie nur noch ein paar Tage zu leben habe. Und, welch Wunder: Veronika -
der Lenz ist da - entdeckt die Schönheiten des Lebens. Nicht genug:
Sie beginnt all die Dinge zu tun, die sie schon immer einmal tun wollte,
sich aber nicht getraut hat. Sie gibt einem Mitpatienten eine Ohrfeige,
onaniert hemmungslos vor einem Schizophrenen, spielt nächtelang Klavier,
"und der Mond hörte ihr zu und war stolz auf sie, was wiederum die
Sterne eifersüchtig machte." Die Geisteskranken der Irrenanstalt fangen
plötzlich an, ihr Leben wieder in Griff zu bekommen, als sie sehen,
dass der Tod nach dem jungen Mädchen greift, welches das Leben so
sehr genießt. Und wie bei allen schlechten Büchern, sollte man
auch bei diesem den unsäglichen Schluss verraten: Der Anstaltsleiter,
Dr. Igor, hat Veronika übel mitgespielt. Seine Theorie ist nämlich,
dass Menschen im Angesicht des nahen Todes ihre Bitterkeit verlieren, also
spritzte er Veronika statt des vorgeblichen Beruhigungsmittels ein Gift,
das Herzanfälle vortäuschte. Zu Dr. Igors Verwunderung verliert
sich nicht nur in Veronikas Körper das „Vitriol“, das ihre Bitterkeit
auslöste, sondern auch im Körper von manch anderem; Mari etwa
kann entlassen werden, nachdem ihr klar wird, dass ihre Bestimmung darin
liegt, in Bosnien Leid und Elend lindern zu helfen.
Zu der hanebüchenen Handlung kommt erschwerend, dass Coelho allerlei
Binsenweisheiten und Botschaften verkündet. Unter die Rubrik "Binsenweisheiten"
fällt, dass sie "Einzelheiten bemerkte, die sie nie zuvor bemerkt
hatte: daß wir nur in einem kleinen Bereich scharf sehen, nämlich
dort, wo wir konzentriert hinschauen, während der Rest unscharf bleibt."
Unter die Rubrik "Botschaften" fällt die permanente Wiederholung der
Lebensweisheit "Lebe stets ein bisschen verrückt, sei Du selbst".
Da ist der schizophrene Eduard, der sich natürlich in Veronika verliebt
und sofort der Genesung anheimfällt, und der nur deshalb krank krank
geworden war, weil er sich nicht verwirklichen konnte. Maler wollte er
werden, doch seinen hoch angesehenen Eltern zuliebe lernte er etwas Ordentliches.
Nach der Lektüre dieses Buches wird manche Hausfrau bedächtig
nicken und froh sein, dass sie ihrem Gatten einen Töpferkurs in der
Volkshochschule abgetrotzt hat. Matthias Kehle
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