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Der Wissenschaftler Yute Nahadeh findet in einer Gletscherhöhle die verblüffend gut im Eis konservierte Leiche einer Neandertalerfrau. Genauere Untersuchungen ergeben, dass sie unmittelbar vor ihrem Tod schwanger geworden sein muss, was in Nahadeh die Hoffnung weckt, der Embryo könne noch lebensfähig sein. Die Aussicht auf wissenschaftliche Erkenntnisse, auf die er nie zuvor zu hoffen gewagt hatte, treibt ihn dazu, wider alle Vernunft nach einer geeigneten Leihmutter zu suchen. Er findet sie in dem Inuitmädchen Chena, einer Ausreißerin, die nur allzu gern bereit ist, die Schwangerschaft gegen entsprechende Bezahlung auf sich zu nehmen.
Es kommt wie es kommen muss: Als das Kind zur Welt kommt, erwacht in Chena der Mutterinstinkt und sie weigert sich es herzugeben. Mit ihrem Freund, den sie kurz darauf heiratet, kehrt sie in ihr Dorf zurück. Die kleine Ember wächst dort zusammen mit ihrer Schwester auf, ist sich ihres Andersseins aber bereits seit frühester Kindheit bewusst. Niemand kann ihr erklären, warum sie so anders aussieht als alle Menschen, die sie je kennengelernt hat und es wird behauptet, sie sei das Ergebnis eines genetischen Experiments. Auf der Suche nach ihrer Identität lernt sie schließlich auch Yute Nahadeh kennen, den einzigen Menschen, der ihr bei ihrer Suche nach sich selbst helfen kann.
Für seinen ersten Roman hat Mark Canter sich gleich ein ziemlich heikles Thema ausgesucht, nämlich das Klonen von Menschen und die ethischen Probleme, die sich daraus ergeben. Ein Neandertaler ist kein Dinosaurier, sondern ein fühlender, denkender Mensch, der mit einer Welt konfrontiert wird, in der er bzw. sie die einzige ihrer Art ist. Obwohl Ember in einer Familie aufwächst, die sie in all ihrer Fremdartigkeit liebt und akzeptiert, fühlt sie sich immer als Außenseiter. Es sind nicht nur äußere Merkmale, die sie von ihrer Umwelt unterscheiden, sondern auch gewisse besondere Kräfte, die sie für die einen zu einer charismatischen Heilerin machen, während sie für andere nur verdächtig sind, was zu noch mehr Ablehnung führt. Man könnte vermuten, dass der Autor sich hier etwas übernommen hat, da es sich um ein Erstlingswerk handelt, aber die Geschichte ist so kohärent, dass man nie den Eindruck hat, sie würde allzu unglaubwürdig werden. Canters Erzählstil ist angenehm und flüssig, die Spannung wird zwar nie so nervenaufreibend, dass man das Buch nicht weglegen könnte, aber sie reicht aus, um den Leser bei der Stange zu halten.
Die deutsche Fassung büßt jedoch einiges von ihrem Charme ein durch eine oft allzu holprige Übersetzung. Ich frage mich manchmal, ob es zuviel verlangt ist zu erwarten, dass ein Übersetzer der deutschen Sprache mächtig genug ist, um den Imperativ zu beherrschen. Der Blick in ein einschlägiges deutsches Wörterbuch hätte bisweilen auch nicht geschadet, und so wie es aussieht, spart Blanvalet sich bei Romanen den Lektor. Eigentlich schade, wenn so etwas gleich bei einem neuen Autor passiert, das Buch selbst deutet auf einiges Potential hin, das neugierig auf das nächste Buch Canters macht. Aber bitte nur im Original.
Original: Ember from the Sun, 1996
Monika Hübner
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Danke.
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