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Der Museumsbesuch, den die Mutter an ihrem Geburtstag für die ganze Familie plant, steht unter keinem guten Vorzeichen. Schließlich kommt ein wichtiges Fussballspiel im Fernsehen, das sich Papa und George viel lieber ansehen würden als irgendwelche langweiligen Bilder. So entspinnt sich bereits vor dem ersten Objekt, einer modernen Plastik im Stil von Henry Moore, folgender Dialog zwischen den Eltern: „Was in aller Welt soll das denn sein?“, fragte Papa. „Das soll eine Mutter mit Kind sein“, sagte Mama. „Und warum ist es das dann nicht?“, brummte Papa.
Papa entlarvt sich als totaler Banause, der permanent blöde Witze erzählt, und damit nicht einmal den gelangweilten George aufheitert. Der wiederum zieht sich sofort den Ärger eines Aufsehers zu, als er sich gegen ein Bild lehnt. Nein, wie unser Ich-Erzähler feststellen muss, der Museumsbesuch fing wirklich nicht sehr gut an.
Aber nun ist dieses Museum nicht irgendein Museum sondern die TATE in London und der kleine Junge ist der englische Künstler und Bilderbuchillustrator Anthony Browne. Er hört genau zu, was die Mutter zu all diesen Gemälden zu erzählen hat und lässt sich – wie übrigens nach kurzer Zeit auch Vater und Bruder – in den Bann der Bilder ziehen. Durch geschicktes Fragen und Hinweise auf Eigenarten der Kunstwerke verstehen alle bald viel mehr von dem, was da zu sehen ist. Eine Frau liegt auf dem Boden, was ist passiert? Ein Verbrechen? Augustus Egg nennt sein Bild „Vergangenheit und Gegenwart“ und die Familie kommt einer Tragödie auf die Spur. Eine Strandszene von Sir John Everett Milliais erinnert an eigene Stranderlebnisse und dann wird sogar noch ein Löwe lebendig.
Für den kleine Anthony wird diese Begegnung mit Kunst zum Schlüsselerlebnis, das sein ganzes Leben prägen soll. Am Ende kauft die Mutter im Musuemsshop keinen großen Bildband als Erinnerung an diesen Ausflug sondern ein kleines Notizbuch und zwei Filzstifte, einen gelben und einen hellblauen. Auf der Rückfahrt im Zug erklärt sie ihren Söhnen das Formenspiel, das sie schon mit ihrem Vater gespielt hat. Der erste malt eine beliebige Form aufs Papier und der nächste Mitspieler muss diese Form in etwas verwandeln. Jetzt ist die Fantasie gefordert. Anthony Browne gesteht: „… in einem gewissen Sinn habe ich nie mehr aufgehört, das Formenspiel zu spielen.“
Eine liebevolle Hommage an die Welt der Bilder und an seine Mutter, die ihm einen ersten Zugang eröffnet hat. Wer Lust auf einen kreativen Umgang mit Kunst hat, für den ist Anthony Brownes originelles Bilderbuch mit vielen versteckten kleinen Gags und Pointen genau das Richtige.
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