James P. Blaylock
Homunculus
SF. Heyne, München. ISBN: 3-453-04281-6
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Süffiger Cocktail
Zusammen mit K.W. Jeter ("Blade Runner 2") und Tim Powers ("Die Tore zu Anubis' Reich") gilt Blaylock zu recht als einer der phantasievollsten Autoren der Zunft. Zusammen schuf allein dieses Trio das Unter-Genre "Steampunk Science Fiction", eine Mischung als viktorianischem Krimi, Cyberpunk und Science Fiction-Ideen. Von Blaylock erschien zuletzt "Hokusais Gral" bei Heyne (2000).
Handlung
Das viktorianische London ist Schauplatz dieses mit dem World Fantasy Award ausgezeichneten Romans. Ein Luftschiff mit einem Skelett als Piloten wird nach jahrzehntelanger Odyssee zurück erwartet; ein verrückter Straßenprediger mit dem halblebendigen Kopf seiner Mutter in einem Glaskasten prophezeit das Ende der Welt; Gräber und Aquarien werden geschändet und ihrer Bewohner beraubt.
St. Ives, seines Zeichens Konstrukteur eines Raumschiffs, und dessen Freunde finden sich plötzlich im Kampf mit wiedererweckten Toten, verrückten Esoterikern und Alchemisten wieder. Auch ein winziger Homunculus spielt mit und ein Alien-Raumschiff – ein regelrechtes Feuerwerk bizarrer Einfälle.
Fazit
Der Leser wird flugs entführt in ein London, das erfüllt ist von Absonderlichkeiten, Tragödien, Heldentum, Schmutz und Korruption und Gewalt. Doch am Schluß fügen sich alle Teile des Puzzles zu einem sinnvollen Ganzen mit überraschend Aussage zusammen. Schuld war nur die Suche nach dem ewigen Leben. Dieses Buch ist wie ein berauschendes Elixier, und man sollte sich einfach damit besaufen.
Michael Matzer / michael@matzer.de © 2000ff
Info: Homunculus, 1986; Nr. 06/4699, 383 Seiten, aus dem US-Englischen übertragen von Biggy Winter
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