Algernon Blackwood

Die gefiederte Seele

Fantasy. Suhrkamp Verlag, Frankfurt/M.. ISBN: 3-518-38120-2

Im Netz der Bezauberung
Algernon  Blackwood: Die gefiederte Seele

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Im Netz der Bezauberung

Elf bislang unveröffentlichte Erzählungen hat der Herausgeber Kalju Kirde hier gesammelt. Die sehr gute, werkgetreue Übersetzung besorgte Friedrich Polacovics. Neben M.R. James gehört Blackwood zu den klassischen Vertretern der englischen Gespenstergeschichte. Bei ihm sind dies aber nicht Gespenster à la Canterville, sondern Geister aus einer höheren Ebene der Wirklichkeit. (Mehr dazu im Abschnitt "Über Blackwood".)

Herausragend aus der Masse der meist gelungenen Geschichten erscheint eindeutig die Novelle "Ägyptischer Heimgang". Mit knapp 80 Seiten bestreitet sie mehr als ein Drittel des Buchumfangs. Im Nildelta der 1920er Jahre angesiedelt, erzählt sie die Geschichte des Archäologen George Isley. Dieser hat sich nicht darauf beschränkt, die Überbleibsel der alten Hochkultur auszubuddeln, sondern dringt tiefer in die Mythen der längst toten Priester ein. Nachdem er einen Beschwörungsgesang intoniert hat, wird seine Seele zusehends in die Vergangenheit zurückversetzt. Schließlich bleibt nur sein leerer, menschlicher Körper zurück.

Fazit

Keine breit angelegte Handlung steht im Mittelpunkt dieser wie auch der anderen Erzählungen. Der Blick auf die unbekannten Sphären, den Blackwoods Protagonisten werfen dürfen, führt bei ihnen (und beim Leser) zu einer gewissen Nachdenklichkeit über Stellung, Sinn und Zweck des eigenen menschlichen Lebens.

Blackwoods Stories beschäftigen sich daher meist mit der Erweiterung des menschlichen Wahrnehmungsvermögens und der damit fast unausweichlich verbundenen Verelendung der "Helden" angesichts des Glanzes und der Schönheit der geschauten jenseitigen Welt. Man möchte am liebsten gleich in einen Mönchsorden eintreten. Allerdings legt es Blackwood nicht darauf an, den Leser bekehren zu wollen und hebt nie den Zeigefinger. Vielmehr genügt es ihm, ein Netz der Bezauberung auszuwerfen. Mit wohligen Schauern des Grusels geht man ihm gerne ins Netz.

Über Blackwood

Algernon Blackwood wurde 1869 in Kent geboren, also mitten im viktorianischen Herzland des weltumspannenden Kaiserreiches (Königin Viktoria war bekanntlich nicht Königin, sondern Kaiserin von Indien). Er war eine Weile Weltenbummler, bevor er sich mit 36 Jahren auf seinen Hintern setzte und anfing, Erzählungen zu schreiben, worin er es zu einer beachtlichen Meisterschaft brachte. Sein erstes Buch war die Sammlung von Gespenster- und Gruselgeschichten mit dem Titel "The Empty House and Other Ghost Stories" von 1906.

Das Phantastische, Unheimliche und Mystisch-Okkulte herrschte auch in allen seinen späteren Stories und Romanen vor. Als er am 10. Dezember 1951 im hohen Alter von 82 Jahren starb, hinterließ er ein Werk, das mehr als 20 Bände umfasst. Besonders hervorzuheben sind die Erzählungsbände "The Listener and Other Stories" (1907), "John Silence - Physician Extraordinary" (1908) - ein Vorbild für "John Sinclair - Geisterjäger extraordinaire"? -, "Incredible Adventures" (1914) und der Roman "The Centaur" (1911).

Michael Matzer © 2000ff

Info: Suhrkamp 1989, Nr. st 1620, Frankfurt/M.; 221 Seiten, DM 12,00, aus dem US-Englischen übertragen von Friedrich Polacovics

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