Maeve Binchy

Wiedersehen bei Brenda

Roman. Droemer Knaur, München. 560 Seiten. 19.90 EUR . ISBN: 342619533X

Dubliner Allerlei: Vom Lesen der Herzen und Lippen
Maeve  Binchy: Wiedersehen bei Brenda

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Menschliches und Allzumenschliches begegnet uns in den Romanen und Stories der irischen Autorin Maeve Binchy. Auch auf "Wiedersehen mit Brenda" trifft dies wohl zu. Horrorliebhaber sind hier auf dem falschen Dampfer 'fg'.

Die Autorin
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Maeve Binchy wurde in Dublin/Irland geboren, studierte Geschichte und arbeitete als Lehrerin. 1969 ging sie als Kolumnistin zur "Irish Times". Sie hat zahlreiche Romane, Kurzgeschichten und Theaterstücke geschrieben. Viele ihrer Romane wurden in England, den USA und in Deutschland zu Bestsellern.

Handlung
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In das feine Dubliner Restaurant "Quentin's" kommen eine Menge Einwohner mit ihren Sorgen und Freuden. Bei Brenda, der liebenswerten Chefin und heimlichen Lippenleserin, hat schon so mancher und vor allem so manche ihr Herz ausgeschüttet. Dazu gehört auch Ella Brady, die das Restaurant schon von Kindesbeinen an kennt, weil ihre Eltern hier gerne gespeist haben. Diese Geschichte dreht sich daher nicht nur um Ella, sondern auch um die Betreiber und den Gründer und Inhaber, eben Quentin.

Ella kommt aus gutem Hause: Ihr Vater Jim ist Anwalt, seine Frau Barbara ist Anwaltssekretärin. Ella selbst ist Lehrerin für Naturwissenschaften an einer Dubliner Schule. Ihre Freundinnen Nuala (sprich: nuhla) und Deirdre (sprich: 'diadra) freuen sich zunächst, als ein gewisser Don Richardson beginnt, Ella den Hof zu machen, wie man das wohl traditionell nennt. Doch sein Beruf, den er als "Finanzberater" angibt, könnte auch von der windigen Sorte sein, deshalb ist Ella vorsichtig, auf Dons Avancen einzugehen. Durch ihre Kontakte zu einem Filmteam gelingt es ihr sogar, Dons "Arbeit" im "Quentin's unbemerkt zu beobachten: Er bespricht sich mit jedem der betuchten Gäste bei einer Parteiveranstaltung. Dummerweise ist er verheiratet.

Aufgrund seiner Beteuerungen aufrichtiger Liebe willigt sie ein, wird seine Geliebte und mit Blumen überschüttet. Nach einem Streit vertraut sie ihm endgültig, er nennt sie seinen "Engel". Nach einer Weile nimmt er sie mit nach Spanien, wo er offenbar weitere Geschäfte abwickeln muss (klar: bei Steuerflüchtlingen). Ella bekommt heraus, dass auch Dons Frau Marjorie, die er angeblich nicht liebt, in Spanien weilt. Bei ihrer Rückkehr steht Ellas Foto in der Zeitung. Da steht auch, dass Dons Investmentfirma in Schwierigkeiten sei. Die vertrauensselige Ella sitzt wenig später alleine im Quentin's und wartet vergeblich auf Don, der sich nach Spanien abgesetzt hat.

Nun muss Ella durch ein Jammertal, ebenso wie ihre Familie: Denn Vater Jim hat das Geld seiner Klienten und eigenes an den windigen Betrüger Don verloren. Er ist ruiniert. Nun muss Ella auch für ihre Eltern schuften. Doch eines ist merkwürdig: Sie hat immer noch Dons Aktentasche und seinen Laptop, will sie aber nicht dem Betrugsdezernat der Polizei übergeben. Natürlich suchen schon bald Dons "Freunde" nach diesen wichtigen Unterlagen. Und die verstehen keinen Spaß...

Mein Eindruck
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Im Grunde ist an der Geschichte der Ella Brady nicht allzu viel Neues zu entdecken. Dass eine Frau einem Betrüger auf den Leim geht - wie viele andere ihrer Heimatstadt auch -, gehört zum Standardrepertoire für romantische Geschichten. Was nichts heißen soll, dass solches nicht jeden Tag geschieht. Dass der windige Finanzhai sein Domizil in Spanien, kommt uns aus "Sexy Beast" schon vertraut vor.

Interessanter ist da schon der Schauplatz für die wichtigsten Begegnungen: das Quentin's. Es gehört einem Mann, der sich von der Pike hinaufgearbeitet hat und der obendrein noch homosexuell ist, wie sich herausstellt. Für das erzkatholische Irland ein skandalöses Fehlverhalten. Kurz vor seinem Tod vermacht er das Lokal seinen Wirtschaftern, Brenda und ihrem Mann Patrick - Grund genug für ausgiebiges Feiern.

Die Autorin charakterisiert die Dubliner Gesellschaft mit dem Auge der Zeitungs-Kolumnistin, die sie eine ganze Weile war: mal mit einem kritischen, mal mit einem liebe- und verständnisvollen Blick.

Dabei lässt sich nicht nur weibliche Herzen höher schlagen, sondern sorgt auch für zwei Spannungsbögen: Ist Don wirklich der Schweinehund, für den ihn alle Welt außer Ella, seinem "Engel", hält? Und wird der New Yorker Krösus Derry King unserer Heldin helfen, aus dem Sumpf, in den Don sie stieß, wieder herauszufinden? Die Antworten auf diese Fragen verrät die Autorin klugerweise erst am Schluss ihrer weitverzweigten Geschichte.

Unterm Strich
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Während sich das romantische Element in Grenzen hält, hat Binchy die Spannungselemente herausgearbeitet, so dass es gar nicht so leicht ist, sich von der Geschichte abzuwenden. Die einzige Gefahr, die ich sehe, ist die, dass man sich die Vielzahl der auftretenden Figuren nicht merken kann - immerhin rund ein Dutzend.

Von den Gästen im Quentin's, die laut Klappentext dem Leser bekannt vorkommen sollen, hab ich keinen erkannt. Dazu bin ich nicht Dubliner genug, schätze ich.

Michael Matzer (c) 2004ff

Info: Quentins, 2002; Lübbe, übersetzt von Gabriela Schönberger. Gebundene Ausgabe - 560 Seiten - Droemer/Knaur
Erscheinungsdatum: September 2003
ISBN: 342619533X
Preis: EUR 19,90


Pro: unterhaltsam, etwas spannend, recht romantisch, etwas fürs Herz
Kontra: könnte spannender sein, zahlreiche Nebenhandlungen






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