Honoré de Balzac

Modeste Mignon

Roman. Ullstein Verlag, 333 Seiten. ISBN: 3-548-24162-X

Honoré de  Balzac: Modeste Mignon

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"Welches Unheil richten doch Romane an...!" meint Charles Mignon, Vater von Modeste (S.173). Wieviel Heil verursacht dagegen Rolf Vollmanns Roman-Verführer "Die wunderbaren Falschmünzer" (Frankfurt am Main: Eichborn 1997). In einer Rückschau vor dem Jahr 1800 führt er die Lektüre Modestes im 1844 erschienenen Roman "Modeste Mignon oder Die drei Liebhaber" von Honoré de Balzac auf. Von all den genannten Werken legt Vollmann nur die "Modeste Mignon" dem Leser ans Herz und so mußte ich es einfach lesen.

Bei Ullstein wurde "Modeste Mignon" gerade wieder aufgelegt. Bis zum Eintreffen der Bestellung las ich als Balzacsche Einstimmung "Eugénie Grandet" und war über die treffliche Milieu- und Charakterschilderung des französischen Romanciers begeistert.

Vorab: den Vorsatz "DAS BUCH" (Seite 2) sollte man nicht lesen, er enthält das, was man in englischen Newsgruppen als "spoiler" brandmarkt.

"Modeste Mignon" beginnt etwas verwirrend. Es ist nicht gleich klar, was zeitlich zurück geschildert wird, was sich eben erst ereignet. Dann kristallisiert sich die Geschichte der Familie Mignon heraus und gleich bahnt sich ein pikanter Briefwechsel an, der für heutige Leser manchmal zu weitschweifig daherkommt. Hier kann quergelesen werden. Es entwickelt sich ein Kammerspiel für mehr als zehn Personen, was im Jazz schon für eine Big Band reicht. Wunderbar kurzweilige Gespräche und Intrigen treiben die Handlung voran. Es geht darum zu entscheiden, was bei der Partnerwahl vorrangig sein soll: die holde Kunst, Liebe, Adel oder Geld. Wie von Balzac gewohnt, ist alles mit herrlichen Vergleichen geschmückt und auch moderne Themen sind nicht ausgespart, z.B. Schnösling in der Provinz (vergleiche Erste Allgemeine Verunsicherung): "Canalis hielt inne, um durch einen Blick auf die Gesichter den Tribut des Erstaunens einzuheimsen, den Provinzler ihm schuldeten." (Seite 202). Wir erfahren "mit welcher Leidenschaft einem Autogramm nachgejagt wird" (Seite 240), die "Sweet Little Sixteen" eines Chuck Berrys von 1957: "She's just got to have about half a million famed autographs" gab es also schon zu Beginn des 19.Jahrhunderts. Mehr sei von diesem Roman nicht verraten: selbst lesen!

Auf meiner sechsteiligen Bewertungsskala von "minus" bis fünf Sterne erhält "Modeste Mignon oder Die drei Liebhaber" fette ****.

(Herbert Huber)


Copyright / © Sabine und Oliver Gassner, 1998 --






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